Rheinische Post Krefeld Kempen

18-Jährige rettet Bulle vor Schlachter

Bei einem Aufruf einer jungen Solingerin kamen mehr als 10.000 Euro zusammen.

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(hsr) Die Geschichte von Julie Siemering und dem Charolais-Bullen „Billy“hat ein gutes Ende gefunden. Die 18-Jährige aus Solingen sammelte auf einer Crowdfundi­ng-Plattform Geld, um den Bullen kaufen und so vor dem Schlachter retten zu können – sie holte „Billy“auf einem Hof in Niedersach­sen ab und brachte ihn in einen Pensionsst­all im Sauerland, wo er nun bleiben kann.

„Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich bin“, sagt sie. Durch einen Artikel in unserer Zeitung waren viele Leser aufmerksam geworden und wollten Siemering unterstütz­en. Mehr als 10.000 Euro seien zusammenge­kommen, einige Leute wollen monatliche Patenschaf­ten für Billy übernehmen. Eine Spedition aus Straelen wollte den Transport des mehr als 1000 Kilogramm schweren Tieres organisier­en. Doch Julie Siemering kaufte mit dem Geld nicht nur Billy, sondern auch „zwei Freundinne­n von ihm“, wie sie sagt. Die vier und 17 Jahre alten Mutterkühe lebten mit Billy in einer Herde in Niedersach­sen – auch sie sollten nun geschlacht­et werden.„Ich habe genau einen Tag vor der geplanten Schlachtun­g auch für sie noch einen Platz gefunden“, sagt Julie Siemering. Billy möchte sie behalten, die beiden Kühe will sie in gute Hände vermitteln.

Das Geld der Spender hat Julie Siemering auf ein Konto eingezahlt, damit finanziert sie nun die Unterbring­ung der Tiere, Futter und Tierarztko­sten. „Ich lebe sparsam“, sagt sie. „Ich gebe nur Geld für Heu aus.“Mit den drei Rindern hat Siemering nun eine eigene kleine Herde.

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