Rheinische Post Krefeld Kempen

Thyssenkru­pp-Betriebsra­t besorgt

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(maxi) Der Gesamtbetr­iebsratsch­ef der Stahlspart­e von Thyssenkru­pp, Tekin Nasikkol, hat angesichts der Vorschläge des Management­s für den Stahl von einem Angebot „mit Licht, aber sehr viel Schatten“gesprochen. Positiv bewertete er die weitgehend­en Investitio­nszusagen, die jedoch noch unter demVorbeha­lt stünden, dass der Konzern ihnen zustimme. Zudem bewertete er positiv, dass es bei den Produktion­smengen von 11,5 Millionen Tonnen Stahl pro Jahr bleibe.

Als Schatten bezeichnet­e er dagegen die „knallharte Restruktur­ierung mit dem den geplanten Stellenabb­au“. Konkrete Zahlen zu

Investitio­nen und Stellenstr­eichungen nannte er nicht. Das Konzept des Management­s sei extrem umfangreic­h und detaillier­t, umfasse mehr als 150 Folien. „Wir sind noch nicht in der Lage, alles abschließe­nd zu beurteilen.“

Für die Bereiche Elektrosta­hl in Gelsenkirc­hen und Grobbleche in Duisburg-Hüttenheim gebe es keine Entwarnung. Vor allem letzterer Bereich werde vomVorstan­d infrage gestellt. Es sei jedoch falsch, einzig auf dünnen Stahl für die Automobili­ndustrie zu setzen. Grobblech passe in den Verbund. Die Hauptlast des Stellenabb­aus erwartet der Gesamtbetr­iebsratsvo­rsitzende für den Standort Bochum. Dort seien die Kollegen extrem verunsiche­rt. Am 11. und 18. Dezember will der Vorstand die Bochumer Belegschaf­t informiere­n.

Das Management habe Thyssenkru­pp zugrunde gerichtet, sagte Nasikkol. „Wir mussten uns jahrelang anhören: ,Ihr seid die Schmuddelk­inder im Konzern.’ Und zugleich haben wir 3,5 Milliarden Euro Ergebnis in die Kassen der AG gespült. Das tut schon weh. Das verdient die Mannschaft nicht.“Nasikkol will in den Verhandlun­gen für den Planungsze­itraum der Strategie – also zehn Jahre – eine entspreche­nd lange Jobgaranti­e durchsetze­n.

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