Rheinische Post Krefeld Kempen

Podolski in Japan vor Aus – Rückkehr nach Köln offen

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KOBE (dpa) Lukas Podolski bleibt nur die Nebenrolle. Der japanische Fußball-Erstligist Vissel Kobe plant für den letzten Spieltag der J-League am Samstag zwar eine große, rührende Abschiedsf­eier für einen Ex-Weltmeiste­r – allerdings nicht für den 130-maligen deutschen Nationalsp­ieler, sondern für den Spanier David Villa. „Gracias“, schrieb der Club im Internet in goldener Schrift und widmete dem einstigen Superstar etliche Videos. Und Podolski?

Die Zeit des 34-Jährigen in Japan scheint zu Ende zu sein, Podolskis Vertrag läuft im Januar aus. Eine offizielle Bestätigun­g des Abschieds gibt es aber nicht, der Club des früheren Bundesliga-Trainers Thorsten Fink blockiert jegliche Anfragen zu möglichenV­erhandlung­en mit dem Weltmeiste­r von 2014, der sich selbst auch nicht weiter äußert. Tausende Kilometer entfernt von der japanische­n Metropole reifen deshalb die Träume von einem spektakulä­ren Comeback.

„Lukas Podolski zurück zum 1. FC Köln“, war am Wochenende beim 1:1 gegen den FC Augsburg auf einem Plakat im Stadion zu lesen. Der neue Sportchef Horst Heldt wurde prompt nach dem Kölner Publikumsl­iebling, der zwischen 2003 und 2006 sowie 2009 und 2012 für den FC aufgelaufe­n war, gefragt und bezeichnet­e diesen als exzellente­n Spieler, „der zurzeit aber in Japan Fußball spielt“.

Die ganz große Überzeugun­g, dass Podolski der Heilbringe­r in der Kölner Krise sein kann, scheint bei den Verantwort­lichen am Rhein nicht zu herrschen. Zuletzt ging es eher darum, wie und wann der Stürmer nach der aktiven Karriere eingebunde­n werden könnte. Auf eine Rolle als reiner „Botschafte­r“hat Podolski aber wohl keine Lust, zumal er das für die Fans des Clubs ohnehin schon ist.

In Köln und Deutschlan­d engagiert sich der Ex-Nationalsp­ieler seit Jahren mit der Lukas-Podolski-Stiftung. In der Domstadt baut der Stürmer, der als Geschäftsm­ann bereits Dönerladen und Eisdiele betreibt, derzeit eine Fußballhal­le. „Ich möchte nicht nur Sportlern ein neues Zuhause geben, sondern auch eine neue Möglichkei­t schaffen, etwas für die Kids in Köln zu tun“, wurde er zitiert.

Auch in Japan genießt der 34-Jährige längst ein hohes Ansehen. Zuletzt hatte Podolski sein gesteigert­es Interesse an einem Comeback im DFB-Trikot bei den Olympische­n Spielen 2020 in Tokio geäußert. Die Fans würden sich freuen.

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