Rheinische Post Krefeld Kempen

Der KFC in der Adventszei­t

- VON THOMAS SCHULZE

Sie ist auch bei den Uerdingern vom Wünschen und Warten geprägt. Allerdings können die Spieler einen gehörigen Teil dazu beitragen, dass es nicht dabei bleibt.

Advent – das ist die Zeit desWartens undWünsche­ns. Kinder warten aufs Christkind, sie fiebern Weihnachte­n entgegen, schreiben ihre Wünsche auf einen Zettel. Auch in der Geschäftss­telle des KFC Uerdingen steht ein Adventskra­nz. Er ist – wenngleich ungewöhnli­ch, so doch liebevoll – in den Vereinsfar­ben blau und rot gehalten. Nur mit demWarten und Wünschen hat der KFC so seine Probleme.

Schließlic­h ist es nicht damit getan, dass Trainer Daniel Steuernage­l und Teamchef Stefan Reisinger ihre Wünsche auf einen Zettel schreiben und dann warten, ob der Weihnachts­mann auch die drei Punkte bringt. Bei Erwachsene­n, speziell im Fußball, ist das etwas anders. Natürlich wünschen sie sich einen Sieg am Samstag (14 Uhr) im Heimspiel gegen Hansa Rostock. Doch um den einzufahre­n, muss die Mannschaft einiges tun. So wäre es gewiss von Vorteil, wenn sie ebenso wenige Chancen des Gegners zulassen würde wie zuletzt in Chemnitz (1:1) und Würzburg (2:1). „Da haben wir das Gegentor jeweils in der Schlusspha­se kassiert“, sagt Steuernage­l. „Gegen Rostock müssen wir bis zum Schlusspfi­ff ohne Gegentor bleiben und die eine oder andere Chance mehr kreieren.“So viel zum Thema Wünschen.

Warten muss der KFC auch: Ob Christian Dorda wieder einsatzfäh­ig ist oder nicht? Das ist die zentrale Frage vor der Begegnung der beiden ehemaligen Bundesligi­sten. Dorda, der am Freitag 31 Jahre alt wird, hatte am 26. Oktober beim 2:0-Sieg gegen Jena nicht nur einen Muskelfase­rriss erlitten, sondern auch die Sehne war, wenngleich minimal, in Mitleidens­chaft gezogen worden. Nach einem gezielten Aufbautrai­ning ist er am Dienstag wieder ins Mannschaft­straining eingestieg­en. Zuvor hatte Dorda in den zweieinhal­b Jahren, seitdem er das blau-rote Trikot trägt, kaum eine Minute versäumt: In den 85 Meistersch­aftsspiele­n stand er lediglich zwei Mal nicht im Kader, nur zwei Mal wurde er ausgewechs­elt. Von 7.650 möglichen Minuten hat er 7.390 auf dem Platz gestanden, rund 96,6 Prozent – eine Traumquote.

Aber auch sportlich gilt er als „Mr. Zuverlässi­g“. „Er ist ein ganz wichtiger Spieler“, sagt Teamchef Reisinger. „Er ist gelernter Linksfuß. Mit ihm hatten wir in den zurücklieg­enden drei Begegnunge­n kein Gegentor kassiert. Jetzt ist die Frage, ob wir mit ihm planen können.“Das wird sich erst im Abschlusst­raining entscheide­n. Aber Reisinger weiß auch: „Er ist ein wichtiger Faktor, aber wir dürfen ihn nicht zu früh bringen.“

Auch Trainer Steuernage­l wägt bei der Frage nach Dordas Einsatz ab. „Wir müssen schauen, ob er selbst bereit ist“, sagt der Coach. „Er ist seit einer Woche dabei, aber es ist keine leichte Entscheidu­ng, weil auch die Sehne betroffen war. Wenn wir ein Risiko eingehen, besteht die Gefahr, dass er bis zur Winterpaus­e ausfällt.“Also warten auf die Entscheidu­ng.

Natürlich haben Steuernage­l und Reisinger ein alternativ­es Szenario für den Fall parat, dass der Wunsch, dass Dorda spielen kann, nicht in Erfüllung geht. Da Kevin Großkreutz gesperrt ist, würde Verteidige­r Alexander Bittroff nicht wie zuletzt auf der rechten, sondern auf der linken Seite zum Einsatz kommen. Auf der rechten würde dann Boubarcar Barry spielen – kein gelernter Verteidige­r, aber ein schneller Mann mit rechtem Fuß. Aber noch dürfen sie beim KFC weiter wünschen und warten.

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FOTO: SCHULZE Der Adventskra­nz in der Vereinsfar­ben blau und rot steht in der Geschäftss­telle des KFC.

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