Rheinische Post Krefeld Kempen

Rettungswa­gen ist jetzt schneller da

Im Kreisaussc­huss wurde eine erste Bilanz der neuen Rettungswa­che am Tempelsweg gezogen.

- VON EVA SCHEUSS

TÖNISVORST Es sind gute Nachrichte­n für Tönisvorst: Durch die Einrichtun­g der neuen Interimsre­ttungswach­e am Tempelsweg in St. Tönis ist der Rettungswa­gen (RTW) erwartungs­gemäß im Notfall schneller vor Ort. Kreisbrand­meister Rainer Höckels erläuterte dem Kreisaussc­huss für das Rettungswe­sen die Entwicklun­g seit der Eröffnung der neuen Wache am 1. Juli dieses Jahres.

Die vorgegeben­en Hilfsfrist­en betragen für St. Tönis acht Minuten, für Vorst zwölf Minuten. In diesem Zeitraum soll der RTW am Einsatzort eingetroff­en sein. In St. Tönis wurde diese Frist jetzt zu 83 Prozent eingehalte­n, in Vorst sogar zu 98 Prozent. Das ist eine deutliche Verbesseru­ng zu der Lage zuvor, als die Rettungswa­che in Kempen auch Tönisvorst mitversorg­en musste. Dies legte Höckels anhand zweier Grafiken anschaulic­h dar. Auf der ersten Grafik aus der Zeit vor Einrichtun­g der neuen Wache überwiegen rote und gelbe Punkte auf Tönisvorst­er Gebiet. Sie zeigen an, dass die Hilfsfrist­en nicht oder nur unzureiche­nd eingehalte­n werden konnten. Dies hatte bereits ein Sachverstä­ndigenguta­chten bemängelt, was letztlich den Kreis Viersen zur Einrichtun­g der neuen Rettungswa­che veranlasst hatte.Die aktuelle Grafik wird von blauen Punkten dominiert, bei denen die Retter rechtzeiti­g vor Ort waren. „Wir arbeiten daran, diese Quote noch weiter zu verbessern“, versichert­e Höckels.

350 Einsätze absolviert­e das Team der neuen Wache in den vergangene­n Monaten. Zehn Rettungssa­nitäter und ein Notfallsan­itäter sind rund um die Uhr einsatzber­eit. Der derzeit angemietet­e, gebrauchte Rettungswa­gen wird im März kommenden Jahres durch ein neues Fahrzeug ersetzt. „Die Lieferfris­ten sind leider so lang“, erläuterte

Höckels.

Die Kreisaussc­husssitzun­g fand diesmal direkt im Tagungsrau­m der neuen Wache statt. Sie begann mit einer Führung durch die Räumlichke­iten, die der Kreis Viersen von der Firma Hefe van Haag angepachte­t hat. Die großzügige, moderne Anlage wird jetzt auch als Fort- und Ausbildung­sstätte sowie zu Dienstbesp­rechungen genutzt, legte Höckels dar. Auf Nachfrage erläuterte er, dass die nun geringere Auslastung bei der Rettungswa­che in Kempen beim nächsten Rettungsdi­enstbedarf­splan für den ganzen Kreis Viersen mit in den Blick genommen werde.

Langsam Form an nimmt die Einrichtun­g der „Ersthelfer-App“, wie Dezernenti­n Katarina Esser berichtet. „Für die konkrete Projektier­ung haben wir denVerein ,Mobile Retter. de’ beauftragt“, sagte Esser. Ziel seien 600 Teilnehmer. Im dritten Quartal des kommenden Jahres soll die App an den Start gehen. Mithilfe spezieller Apps sollen Rettungsle­itstellen künftig Ersthelfer zum Leblosen lotsen. So können diese den Patienten etwa reanimiere­n, bis der Rettungswa­gen eintrifft.

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FOTO: WOLFGANG KAISER Der Kreisaussc­huss für Rettungswe­sen tagte diesmal in der neuen Rettungswa­che am Tempelsweg in Tönisvorst.

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