Rheinische Post Krefeld Kempen
Privatschulen sind für Kinder aus Nettetal weiter gefragt
In diesem Schuljahr wurden 84 Kinder aus Nettetal an auswärtigen Schulen – vor allem in Grefrath – angemeldet.
NETTETAL Als im Mai die Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen für das Schuljahr 2019/2020 bekannt wurden, fiel auf, dass 84 Kinder nicht in Nettetal angemeldet wurden, sondern außerhalb. Daraufhin wurde dieVerwaltung gebeten, Gründe für die aus der Sicht der Schulpolitiker zu hohen Zahl an Auspendlern zu ermitteln.
Um es vorweg zu nehmen: Es gibt keinen besonderen Grund, jedenfalls nicht, dass irgendeine Schule in Nettetal einen schlechten Ruf hätte oder den Vorstellungen der Eltern nicht entsprächen. Die Verwaltung kommt nach der Befragung der Eltern zu dem Ergebnis: „Insgesamt kann die Entscheidung für einen Schulbesuch außerhalb von Nettetal kaum beeinflusst werden.“Die Verbindungen mit dem öffentlichen Personennahverkehr seien kein Grund für die Schulwahl. Die Schulform Sekundarschule wie die Schule an der Dorenburg in Grefrath gibt es in Nettetal nicht. Außerdem werde Nettetal immer in Konkurrenz zu den Gymnasien in privater Trägerschaft stehen.
Nur ganz wenige Eltern hätten sich direkt negativ zu den Nettetaler Schulen geäußert. Viele Eltern hätten ihr Kind an einer auswärtigen Schule angemeldet, weil es nicht an der Gesamtschule Nettetal aufgenommen werden konnte. Das Büro biregio kam im Rahmen der Schulentwicklungsplanung zu dem Ergebnis, dass eine Auspendlerquote wie in Nettetal nicht nur üblich, sondern sogar imVergleich zu anderen Kommunen unterdurchschnittlich sei.
Bei den Anmeldungen an Schulen außerhalb von Nettetal stehen die Liebfrauenschule Mülhausen und die Johannes-Kepler-Schule mit jeweils 30 Prozent an erster Stelle. Träger der Liebfrauenschule ist die Kongregation der Schwestern unserer Lieben Frau, das private, christlich geprägte Gymnasium wird von 1200 Schülern besucht und ist damit eines der größten Gymnasien in der Region. Die Johannes-Kepler-Schule ist eine Realschule in Viersen-Süchteln. 19 Prozent der Auspendler wurden am Bischöflichen Albertus-Magnus-Gymnasium in Viersen-Dülken angemeldet. 17 Prozent gehen auf die Schule an der Dorenburg in Grefrath, die eine Sekundarschule ist.