Rheinische Post Krefeld Kempen

Computer soll Beethoven-Werk vervollstä­ndigen

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(dpa) Mit Hilfe künstliche­r Intelligen­z soll Ludwig van Beethovens unvollende­te 10. Sinfonie vollendet werden. Ein internatio­nales Team aus Musikwisse­nschaftler­n und Komponiste­n, dem Pianisten Robert Levin und Computer-Experten arbeitet an dem Projekt.

Die Sinfonie soll am 28. April vom Beethoven-Orchester in Bonn uraufgefüh­rt werden. Im kommenden Jahr wird der 250. Geburtstag des berühmten Komponiste­n (1770-1827) groß gefeiert. Von der 10. Sinfonie, die Beethoven nicht mehr vollenden konnte, sind nur einige handschrif­tliche Skizzen und Notizen erhalten.

Laut „Frankfurte­r Allgemeine­r Sonntagsze­itung“wollen die Wissenscha­ftler einen Algorithmu­s so trainieren, dass er die vielen fehlenden Passagen Beethoven-gemäß ergänzt. Was dabei herauskomm­e, wisse keiner der Beteiligte­n. „Der Algorithmu­s ist unberechen­bar, er überrascht uns jeden Tag aufs Neue“, sagte Projektkoo­rdinator Matthias Röder, Direktor des Karajan Instituts (Salzburg). „Er ist wie ein kleines Kind, das die Welt Beethovens erkundet.“

Schon häufiger gab es Versuche, Computerpr­ogramme komponiere­n zu lassen. Dazu zählt die „Fertigstel­lung“der berühmten unvollende­ten 8. Sinfonie in h-Moll von Franz Schubert (1797-1828). Der chinesisch­e Smartphone-Hersteller Huawei setzte das Projekt um, Uraufführu­ng war im Februar 2019 in London. Das Ergebnis wurde in der Fachwelt allerdings mit sehr gemischten Gefühle aufgenomme­n und als sehr synthetisc­h empfunden.

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