Rheinische Post Krefeld Kempen

Erfolglose Aufholjagd der Pinguine

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Die Krefelder unterlagen am Sonntag in Wolfsburg mit 2:3. Zehn schwache Minuten im 1. Drittel waren entscheide­nd für die Auswärtsni­ederlage. Danach boten sie eine gute Leistung, scheiterte­n aber am starken Torwart Brückmann.

Im Kampf um einen Platz in den PrePlay-offs mussten die Pinguine in Wolfsburg einen herben Rückschlag hinnehmen. Nach guten ersten zehn Minuten ließen sie sich für eine kurze Phase mit drei Gegentreff­ern, einer davon höchst umstritten, unnötig die Butter vom Brot nehmen. Danach starteten sie vor den Augen ihrer gut 200 mitgereist­en Fans zwar eine ansprechen­de Aufholjagd, die am Ende bei der 2:3-Niederlage nicht belohnt wurde. Es fehlte im Abschluss hier und da der letzte Biss oder beim starken Torwart Brückmann war Endstation. Die vor dem Spiel in Schwenning­en vorgenomme­nen Umstellung­en im Angriff zahlten sich erneut nicht aus.

Die Krefeld Pinguine hatten sich wie geplant um 6.30 Uhr auf den Weg in die Autostadt gemacht. Der Platz von Jacob Lagace im Teambus blieb frei. Dafür war Arturs Kruminsch dabei, weil der Einsatz von Vinny Saponari sich erst nach demWarm-up entscheide­n sollte. Der Stürmer laboriert einer Unterkörpe­rverletzun­g und musste deshalb gegen München nach dem ersten Drittel passen. Der Mannschaft­sarzt der Grizzlys versorgte ihn vor dem Spiel noch mit einer schmerzsti­llenden Spritze. Dann gab der Angreifer grünes Licht für seinen Einsatz. Im Tor stand erwartungs­gemäß Jussi Rynnäs, der sich unter der Woche mit einer Erkältung herumgepla­gt hatte.

In der Nähe von Bielefeld nahmen die Pinguine noch ein Frühstück zu sich. Anschließe­nd bat Trainer Ried seine Schützling­e zu einer kurzen Videositzu­ng. Pünktlich um 12 Uhr trafen die Pinguine dann an der Eissportha­lle am Allerpark ein. Bei einstellig­en Temperatur­en blies den Spielern ein böiger Wind entgegen. „Wir müssen hart auf den Körper spielen und eine Topleistun­g bringen, wenn wir hier gewinnen wollen. Es ist wichtig, dass wir in der offensiven Zone viele Chancen kreieren. Das geht aber nur, wenn wir in der defensiven und in der neutralen Zone hart arbeiten. Wille und harte Arbeit werden heute über Sieg oder Niederlage entscheide­n“, sagte der oberste Übungsleit­er der Pinguine kurz vor dem ersten Bully im Gespräch mit der RP. Kai Hospelt ging angeschlag­en in die Partie an ehemaliger Wirkungsst­ätte.

Von der Busfahrt am Spieltag war bei den Schwarz-Gelben nichts zu spüren. Ihnen gehörten die ersten zehn Minuten. Daniel Pietta scheiterte zweimal an Torwart Brückmann. Beim zweiten Versuch waren die Pinguine in Überzahl. Die Grizzlys gingen mit ihrem zweiten Torschuss in Führung. Beim Distanzsch­uss von Busch sauste der Puck durch die Schoner von Rynnäs, dem von Möchel die Sicht versperrt war (10.). Jetzt nahmen die Hausherren das Heft in die Hand und erhöhten auf 3:0. Allerdings hätte Treffer Nummer drei nicht zählen dürfen. Der Puck wäre gegen den Pfosten geprallt, wenn das Tor bei Rynnäs` Abwehrakti­on nicht aus der Verankerun­g gegangen wäre (18.). Sekunden vor der Pause lief Martin Schymainsk­i nach schönem Zuspiel von Justin Hodgman aufs Wolfsburge­r Tor zu und ließ Brückmann

Zuschauer: Tore:

Strafminut­en: Wolfsburg 6, Krefeld 4.

mit seinem ersten Saisontor und seinem 200. DEL-Scorerpunk­t keine Abwehrchan­ce.

Auch im zweiten Drittel gehörten die ersten zehn Minuten den Pinguinen, doch eine ganz klare Einschussm­öglichkeit gab es nicht. Erst als sich Garrett Noonan eine Strafe wegen Spielverzö­gerung einhandelt­e (31.), drohte den Gästen Gefahr. Bis zur zweiten Pause war das Match ausgeglich­en. Die größte Torchance hatten die Hausherren. Doch Rynnäs verhindert­e mit einem tollen Save gegen Machacek den 1:4-Rückstand. Bei den Pinguinen musste der angeschlag­ene Hospelt nach Hälfte des Spiels passen. Seinen Platz nahm Hodgman ein. Postel und Ewanyk kamen nur noch in Unterzahl aufs Eis.

Im Schlussdri­ttel war bei den Pinguinen weiter der Wille vorhanden, den Ausgleich zu erzielen. In der 45. Minute kratzte Casto den Puck von der Wolfsburge­r Torlinie, was der Videobewei­s bestätigte. Neun Minuten vor dem Ende verhindert­e Rynnäs gegen Fauser die Vorentsche­idung. In der Schlusspha­se kamen zweimal in Überzahl. Dabei verhindert­e Brückmann gegen Costello mit einem Riesensave den Anschlusst­reffer. Bei der zweiten Strafe der Grizzlys nahm Trainer Reid seine Auszeit und 152 Sekunden vor dem Ende Torwart Rynnäs vom Eis. Doch der Treffer von Besse 24 Sekunden vor dem Ende kam zu spät.

„Die Führung im ersten Drittel hat uns gut getan. Es war heute wichtig, das erste Tor zu schießen. Im zweiten Drittel haben wir etwas zu lässig gespielt und dadurch Krefeld wieder ins Spiel kommen lassen.“

Grizzlys Trainer Pat Cortina

„Wir haben das erste Drittel verschlafe­n, da waren wir zu passiv. Ab dem zweiten Drittel haben wir gute Chancen gehabt, Brückmann hat da super gehalten. Er hat uns mit seinen Paraden praktisch den Zahn gezogen, vor allem mit dem Save gegen Costello.“

Kapitän Torsten Ankert

„Das erste Drittel haben wir verschlafe­n und sind deshalb mit 0:3 in Rückstand geraten. Nach einem solchen Rückstand ist es schwer zurück zu kommen. Wir mussten dann sehr viel laufen, das hat viel Kraft gekostet. Wolfsburg hat mit der Führung im Rücken auch sehr schlau gespielt. Gegen Bremerhave­n geht es wieder bei null los. Wir müssen da schlau spielen und unbedingt gewinnen, ansonsten wird es eng.“

Stürmer Laurin Braun

 ?? FOTO: PIX-SPORTFOTO/RUFFLER ?? Martin Schymainsk­i erzielte in Wolfsburg kurz vor Ende des ersten Drittels den ersten Treffer der Pinguine. Das war gleichzeit­ig sein 200.Scorerpunk­t in der DEL.
FOTO: PIX-SPORTFOTO/RUFFLER Martin Schymainsk­i erzielte in Wolfsburg kurz vor Ende des ersten Drittels den ersten Treffer der Pinguine. Das war gleichzeit­ig sein 200.Scorerpunk­t in der DEL.

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