Rheinische Post Krefeld Kempen
Geisterfahrer wegen versuchten Mordes vor Gericht
Dem offenbar psychisch schwerkranken Mann droht in dem Prozess die unbefristete Unterbringung in der Psychiatrie.
Ein 26-Jähriger muss sich vom kommenden Mittwoch, 11. Dezember, an wegen mehrfachen versuchten Mordes vor Gericht verantworten. Der Krefelder soll im Juni absichtlich versucht haben, als Geisterfahrer Kollisionen mit entgegenkommenden Autos zu provozieren, um sich umzubringen, so die Staatsanwaltschaft. Damit habe er den Tod unschuldiger Menschen in Kauf genommen. Die Staatsanwaltschaft geht allerdings davon aus, dass der
Mann zur Tatzeit unter Schizophrenie litt und schuldunfähig war. Das Landgericht verhandelt deshalb in einem sogenannten Sicherungsverfahren über die Einweisung des 26-Jährigen in eine geschlossene Psychiatrie. Für den Prozess hat das Gericht vier Verhandlungstage eingeplant. Eine entgegenkommende Fahrerin hatte eine Vollbremsung eingeleitet und mit ihrem Wagen im letzten Moment auf den Grünstreifen ausweichen können. Ein zweiter Fahrer konnte einen Frontalzusammenstoß nur ganz knapp verhindern. Ein Sicherungsverfahren ist ein Strafverfahren, das keine Bestrafung, sondern lediglich die Unterbringung in einer Heiloder Pflegeanstalt zum Gegenstand hat. Die Staatsanwaltschaft leitet es gegen einen Täter ein, der die Tat im Zustand der Zurechnungsunfähigkeit begangen haben. Statt der Anklage wird ein entsprechender Antrag gestellt, ohne dass ein Verfolgungszwang besteht. In der Hauptverhandlung ist die Zuziehung eines Sachverständigen und eines Verteidigers notwendig.