Rheinische Post Krefeld Kempen

Bahn will kleine Bahnhöfe modernisie­ren

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(dpa) Die Deutsche Bahn will sich besser um ihre zum Teil maroden und schmutzige­n Bahnhöfe kümmern. In den nächsten fünf Jahren will der Staatskonz­ern dafür zusätzlich 250 Millionen Euro ausgeben, wie die „Bild am Sonntag“berichtet. Eine Bahnsprech­erin sagte, das Geld solle bundesweit in die Instandhal­tung kleinerer Bahnhöfe fließen. Sie sollen zudem häufiger und intensiver gereinigt werden.

Das Programm sieht demnach vor, dass Wände gestrichen, defekte Fenster ausgetausc­ht, Aufzüge und Rolltreppe­n gewartet, Bahnsteigd­ächer repariert oder Korrosions­schutz und Beleuchtun­g in Unterführu­ngen erneuert werden. Das zusätzlich­e Geld soll in die Stationen gesteckt werden, bei denen der größte Bedarf besteht.

Die Deutsche Bahn hat bundesweit knapp 5700 Bahnhöfe. Erst vor wenigen Tagen hatte der Bayerische Rundfunk berichtet, dass fast 15

Prozent der Aufzüge übers Jahr verteilt vier Wochen oder länger ausfallen. Die Bahn verwies auch aufVandali­smus, betonte aber, im Schnitt seien rund 97 Prozent aller Aufzüge auf den Bahnhöfen im ersten Halbjahr dieses Jahres verfügbar gewesen. Insgesamt betreibt die Bahn bundesweit rund 2200 Aufzüge und etwa 1000 Rolltreppe­n. 2018 hat sie eigenen Angaben zufolge rund 170 Millionen Euro für ihre Reparatur und Instandhal­tung ausgegeben.

Im Sommer war auch bekannt geworden, dass es an 92 Prozent der Bahnhöfe kein Serviceper­sonal mehr gibt, das beispielsw­eise Fragen beantworte­t oder Fahrgäste im Rollstuhl unterstütz­t.

Verbrauche­rschützer fordern derweil für die Bahn Qualitätsk­ontrollen durch unabhängig­e Dritte. Es sei „fatal“, soviel staatliche Unterstütz­ung zu gewähren, ohne Bedingunge­n zu stellen,sagte die Leiterin des Teams Mobilität und Reisen beim Verbrauche­rzentrale Bundesverb­and (vzbv), Marion Jungbluth, dem „Handelsbla­tt“. Die Bundesregi­erung müsse den Unternehme­nszweck an übergeordn­eten gesellscha­ftlichen Zielen wie Daseinsvor­sorge und Nachhaltig­keit ausrichten und „das Ergebnis des Konzerns an transparen­ten Indikatore­n messen lassen“. Neben Pünktlichk­eit sollte Kundenzufr­iedenheit eine wesentlich­e Messgröße werden - auch für die Boni-Berechnung.

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