Rheinische Post Krefeld Kempen
E-Tretroller sollen ab 2020 Teil der Unfallstatistik werden
(dpa) Das Phänomen E-Tretroller soll sich ab 1. Januar auch in der offiziellen Unfallstatistik wiederfinden. Das bestätigte ein Sprecher des Statistischen Bundesamtes inWiesbaden. Zurzeit sei man in Kontakt mit den Innenministerien der Länder, die entsprechende Zahlen nach Wiesbaden schicken sollen. Wenn das funktioniere, könne man zum Jahresbeginn erstmals E-Scooter-Unfälle einzeln erfassen.
Bisher tauchen die elektrischen Tretroller laut Bundesamt nur unter der Sammelkategorie „sonstige Fahrzeuge“auf. Die E-Scooter – erlaubt seit dem 15. Juni – seien eine neue „Verkehrsbeteiligungsart“, die die Statistiker gern einzeln ausweisen wollten. Wenn die Behörden ihrerseits E-Scooter-Unfälle einzeln im Computer erfassen und dann weiterleiten könnten, stehe dem Start am 1. Januar nichts im Wege.
In den Innenministerien arbeitet man daran. So sagte ein Sprecher des NRW-Innenressorts in Düsseldorf: „Die NRW-Polizei bereitet sich technisch darauf vor, Verkehrsunfälle mit E-Tretrollern ab dem 1. Januar 2020 statistisch zu erfassen.“
Besonders Großstädte haben seit Einführung der E-Scooter zahlreiche Unfälle zu verbuchen. Die Polizei Köln hatte jüngst eine Zwischenbilanz gezogen. Demnach gab es zwischen 15. Juni und 18. November 104 Verkehrsunfälle mit 109 Verletzten „unter Beteiligung von E-Scootern“. 24 Menschen hätten dabei schwere und 85 leichteVerletzungen erlitten. „89 dieser Verletzten waren Fahrer von E-Scootern. 88 Prozent dieser Unfälle verursachten E-Scooter-Fahrer“, so die Polizei. Bei knapp einem Drittel der Unfälle seien Fahrer betrunken gewesen.
Die die E-Scooter-Verleiher weisen die Fahrer zumindest auf Gefahren hin. So muss man zum Beispiel bei „Voi“vor Abfahrt per Klick einige Regeln bestätigen – darunter„Ich weiß, dass Helme großartig sind“. Der Anbieter „Tier“mahnt die Fahrer, nicht schneller als die erlaubten 20 km/h unterwegs zu sein.