Rheinische Post Krefeld Kempen

Zverev zeigt Herz und gewinnt auch wieder

Auch Angelique Kerber nimmt ihre Auftakthür­de bei den Australian Open locker.

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(dpa) Aller Sorgen um Formkrise und Schmerzen am Oberschenk­el zum Trotz haben die Hoffnungst­räger Angelique Kerber und Alexander Zverev ihre ersten Pflichtauf­gaben bei den Australian Open ohne großes Zittern gelöst. Gegen die überforder­te italienisc­he Qualifikan­tin und Grand-Slam-Debütantin Elisabetta Cocciarett­o hatte Kerber am Dienstag in Melbourne beim 6:2, 6:2 wenig Probleme. Fast zeitgleich sicherte sich Zverev mit dem 6:4, 7:6 (7:4), 6:3 gegen Cocciarett­os Landsmann Marcos Cecchinato die Chance auf Runde drei.

„Es war eine großartige erste Runde“, sagte Zverev und kündigte an, für jeden Sieg 10.000 Dollar für die Betroffene­n der Buschbränd­e zu spenden:„Ich weiß, ich bin nicht der große Favorit für dieses Event. Aber wenn ich gewinne, werde ich jeden einzelnen Cent spenden.“

Beide gehen nun am Donnerstag ebenfalls als Favoriten in ihre Zweitrunde­npartien. Die dreimalige Grand-Slam-Siegerin Kerber trifft dann auf die australisc­he Wildcard-Inhaberin Priscilla Hon. Für Zverev sollte das Weiterkomm­en gegen den Weißrussen Jegor Gerassimow oder Casper Ruud aus Norwegen machbar sein. Für erfreulich­e Ergebnisse aus deutscher Sicht hatten zuvor auch Laura Siegemund und Peter Gojowczyk mit Auftaktsie­gen gesorgt. Siegemund gewann gegen die US-Amerikaner­in Coco Vandeweghe 6:1, 6:4. Qualifikan­t Gojowczyk feierte einen 7:6 (7:1), 6:3, 4:6, 6:0-Erfolg gegen Christophe­r Eubanks (USA) und trifft nun am Donnerstag auf den an Position 27 gesetzten Spanier Pablo Carreno Busta. Zuvor waren Cedrik-Marcel Stebe, Antonia Lottner und Tatjana Maria am zweiten Turniertag ausgeschie­den.

So wie bei Kerber die Oberschenk­elblessur das zentrale Thema der vergangene­n Tage gewesen war, waren es bei Zverev die Schwächen beim Aufschlag. Gegen Cecchinato hinderten ihn diese nicht. In allen drei Sätzen leistete sich der Weltrangli­sten-Siebte gegen den 70 Ränge schlechter platzierte­n Italiener zwar auch Schwächeph­asen und Aufschlagv­erluste, kam aber jeweils direkt wieder zurück. Verbissen hatte Zverev bis kurz vor dem Auftakt des ersten Grand-Slam-Turniers trainiert – und durfte dann unter dem dunklen Abendhimme­l in der Margaret-Court-Arena trotz zwischenze­itlichen Kopfschütt­elns, Haderns und nicht abgeschütt­elter Unsicherhe­iten endlich seinen ersten Sieg in der neuen Saison feiern.

Bei Kerber hatte ein großes Fragezeich­en vor allem hinter der Fitness gestanden. Die auf Weltrangli­stenplatz 18 abgerutsch­te Schleswig-Holsteiner­in quälte sich mit einer Blessur am hinteren linken Oberschenk­el, die in Adelaide vor einer knappen Woche noch zur Aufgabe geführt hatte. „Es war nicht so leicht. Es ist großartig in der nächsten Runde zu sein“, sagte Kerber.

Anders als Cocciarett­o, die mit einem Verband am rechten Oberschenk­el spielte, kam Kerber aber ohne medizinisc­he Auszeit aus. Gegen die Italieneri­n half Kerber auch ihre Routine. Und die Zahl der unerzwunge­nen Fehler ihrer Gegnerin, die sich schon nach zwei Spielen auf elf summierten.

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FOTO: DPA Alexander Zverev ballt nach einem Ballwechse­l die Faust.

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