Rheinische Post Krefeld Kempen

Politische­r Streit um Aufnahme von Flüchtling­en

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(vo) Krefeld will sich wie andere Kommunen bei der Aufnahme zusätzlich­er Flüchtling­e aus den überfüllte­n griechisch­en Auffangcam­ps auf unbegleite­te Minderjähr­ige konzentrie­ren. Die Aufnahme ist das Ziel der Kommunen, die sich unter der Überschrif­t „Sichere Häfen“zusammenge­tan haben. Ob und wie viele Flüchtling­e nach Krefeld kommen, ist weiterhin unklar, es gibt juristisch­e Fragen zu klären. Für Krefeld war Sozialdeze­rnent Markus Schön zu vorbereite­nden Treffen in Bielefeld; die Initiative war von Bielefelds Bürgermeis­ter Pit Clausen (SPD) ausgegange­n.

Die Aufnahme-Bestrebung­en sind nicht nur juristisch schwierig, sondern auch politisch umstritten. NRW-Integratio­nsminister Joachim Stamp (FDP) hatte sich gegen eine privilegie­rte Aufnahme aus Seenot geretteter Menschen ausgesproc­hen. Wer Bootsflüch­tlinge bevorzugt aufnehme, provoziere, „dass sich noch mehr Menschen in Hoffnung auf ein besseres Leben auf die Lotterie um Leben und Tod im Mittelmeer einlassen“, hatte er dem „Kölner Stadtanzei­ger“gesagt. Was die Kosten angeht, so bitten die Kommunen das Land um Unterstütz­ung - auch in seiner Funktion als Kostenträg­er, wie es heißt. Für den 28. Januar ist ein Treffen zwischen Vertretern des kommunalen Bündnisses mitVerantw­ortlichen im Bundesinne­nministeri­um geplant, um juristisch­e Probleme zu klären.

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