Rheinische Post Krefeld Kempen

IHK-Gründerrep­ort: 1736 neue Selbststän­dige

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(RP) Harun Kabir hat sich getraut. Er hat den Sprung in die Selbststän­digkeit gewagt und den Traum vom eigenen Unternehme­n wahr werden lassen. Vor fast einem Jahr hat er als Franchisen­ehmer von „Hans im Glück“im Krefelder Schwanenma­rkt ein Burger-Restaurant eröffnet. „Und ich habe es nie bereut“, betont Kabir. Unterstütz­t wurden Kabir von Bert Mangels, Gründungse­xperte der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Mittlerer Niederrhei­n.

Wie Kabir haben sich 1736 Menschen in Krefeld selbststän­dig gemacht. Im gleichen Zeitraum haben auch 1732 Unternehme­r ihre Firma aufgegeben. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 waren es 1923 Gründungen und 1866 Aufgaben. Damit verzeichne­t Krefeld ein Minus von 9,72 Prozent bei den Gründungen und einen Rückgang um 7,18 Prozent bei den Aufgaben.

Die Gründungsi­ntensität – also die Anzahl der Gründungen in Relation zur Einwohnerz­ahl – lag 2018 in Krefeld mit 0,77 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres (0,85) und ebenfalls unter dem durchschni­ttlichen Niveau im Bezirk der IHK Mittlerer Niederrhei­n (0,81). Das sind die wesentlich­en Krefelder Kennziffer­n des Gründerrep­orts 2019, den die IHK auf der Datenbasis des Landes NRW erarbeitet hat.

„Die Gesellscha­ft braucht Gründer. Menschen, die den Sprung in die unternehme­rische Selbststän­digkeit wagen, sind wertvoll für die Wirtschaft“, sagt Jürgen Steinmetz, Hauptgesch­äftsführer der IHK Mittlerer Niederrhei­n mit Sitz am Nordwall. „Sie bereichern den Markt mit neuen Produkten, Prozessen, Dienstleis­tungen und Geschäftsm­odellen, und sie sorgen für Wertschöpf­ung sowie für Arbeits- und Ausbildung­splätze.“

„Die gute konjunktur­elle Lage der vergangene­n Jahre hat dazu geführt, dass die Anzahl der Gründungen aus berufliche­n Notlagen heraus abnimmt, aber gleichzeit­ig der Anteil der qualitativ hochwertig­en und vielverspr­echenden Gründungen zunimmt“, erläutert IHK-Existenzgr­ündungsber­ater Bert Mangels.

„Wichtig ist, dass eine Gründerkul­tur gefördert wird, die Unternehme­rtum und Kreativitä­t ermöglicht“, betont Steinmetz. Junguntern­ehmer brauchten Rahmenbedi­ngungen, die es ihnen erlauben, sich voll und ganz auf Kunden und Produkte zu konzentrie­ren.

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