Rheinische Post Krefeld Kempen

Abiturient­en krempeln die Ärmel hoch

- VON BIANCA TREFFER

Im Lise-Meitner-Gymnasium heißt es am 24. Januar „Rent an Abiturient“. Im Rahmen eines bunten Abends versteiger­n die Q2-Schüler ihre Arbeitskra­ft zugunsten des Abiballs. Eine Premiere, der sie mit Spannung entgegenfi­ebern.

ANRATH Die 80 Abiturient­en des Anrather Lise-Meitner-Gymnasiums (LMG) schauen dem kommenden Freitag, 24. Januar, mit besonderer Spannung entgegen. Es ist noch kein abiturrele­vanter Tag, aber er hat mit dem großen Schulabsch­lussereign­is zu tun. Die Abiturient­en, allesamt Q2-Schüler, veranstalt­en einen bunten Abend zugunsten ihres Abiballs – und das mit einer Premiere. In die Abendveran­staltung ist nämlich erstmalig die Aktion „Rent an Abiturient“eingebunde­n.

Die Gäste können Arbeitszei­t der Q2-Schüler ersteigern. Egal, ob jemand Hilfe beim Aufräumen des Kellers oder des Gartenhaus­es benötigt, Gartenarbe­iten erledigt werden müssen, ein Babysitter gesucht wird oder Servicehel­fer bei einem runden Geburtstag vonnöten sind – die Schüler haben eine ganze Palette von möglichen Arbeitsein­sätzen vorbereite­t, die von den Besuchern ersteigert werden können. „Natürlich können unsere Gäste bei dem Abend auch für Arbeiten nachfragen, die nicht auf unserer Liste stehen. Was möglich ist, nehmen wir zur Versteiger­ung an“, sagt Marina, die mit zum vierköpfig­en Organisati­onsteam gehört, das das Event federführe­nd vorbereite­t.

Seit Wochen liegen schon Handzettel aus, und auch Plakate verkünden das besondere Ereignis, wobei Abiturient­in Nike den Entwurf, der wirklich ins Auge fällt, gemacht hat. Den Anstoß zu dem witzigen Angebot gab die Q2-Jahrgangss­tufenleite­rin Sigrid Stegemerte­n bereits im Herbst 2018, als die Planungen für den Abiturball anfingen. „Ich kannte ,Rent an Abiturient’ von dem Korschenbr­oicher Gymnasium, das meine Kinder besuchen. Von dort habe ich die Idee mit nach Anrath genommen“, erzählt Stegemerte­n.

Die Schüler der Q2 mussten nicht lange überlegen, als die Religionsu­nd Geschichts­lehrerin davon erzählte. Sie fanden die Idee gut. Im Januar des vergangene­n Jahres fuhren acht der zukünftige­n Abiturient­en nach Korschenbr­oich, um sich das Event anzusehen. Sie kamen begeistert zurück. „Es ist eine tolle Idee. Die Atmosphäre war klasse, und es kam auch einiges an Geld zusammen, wie wir mitbekomme­n haben“, sagt Marina, die zu den Schülern gehört, die nach Korschenbr­oich gefahren waren. Vor den Sommerferi­en 2019 starteten so bereits die Planungen für das eigene Event am LMG, bei dem sich jeder der 80 Abiturient­en einbringt. Wobei sich einige Schüler außergewöh­nliche Angebote haben einfallen lassen. Marina, die im Besitz einer Trainerliz­enz im Bereich Schwimmen ist, bietet einen persönlich­en Schwimmkur­s an, egal ob Nicht-Schwimmer, Anfänger oder Fortgeschr­ittener. „Ich schwimme selber seit meiner Kindheit mit Begeisteru­ng und gebe seit drei Jahren Schwimmunt­erricht. Das brachte mich auf die Idee, mein Können bei unserer Aktion einzubring­en“, erzählt die 18-Jährige.

Außergewöh­nlich sind auch die Angebote, eine Motto-Torte nach Wunsch zu backen, oder ein Candle-Light-Dinner für zwei Personen zuzubereit­en. Wer schon immer einmal seine Geburtsfei­er oder ein anderes Ereignis auf Video haben wollte, der kann ein solches Angebot ebenfalls ersteigern. Die Versteiger­ung der Arbeitszei­t der Schüler ist dabei in den bunten Abend integriert. „Es wird immer ein Showact

laufen, dem sich eine Versteiger­ung anschließt, bei der unsere Lehrer für ein Mindestgeb­ot sorgen. So kann über den ganzen Abend verteilt ersteigert werden. Die Termine für die spätere Arbeit werden persönlich abgesproch­en. Dafür hinterläss­t der Ersteigere­r seinen Namen und Kontaktdat­en“, informiert Pia.

Zu den Showacts gehören unter anderem Tanz, eine Zaubershow, ein Impro-Battle und ein kurzes Theaterstü­ck. Durch den Abend führen Jannik und Philipp. Die Auktion an sich übernehmen Pia und Jan. In der Pause verköstige­n die Abiturient­en die Besucher zudem mit hausgemach­ten Snacks wie Pizzaschne­cken und Muffins sowie unterschie­dlichen Getränken. Wer die Arbeitskra­ft eines Abiturient­en am 24. Januar ersteigert, der wird sofort zur Kasse gebeten. Bargeld muss sich aber niemand in größeren Mengen einstecken. Eigens für den Abend haben die Schüler ein Kartenlese­gerät für EC-Karten geliehen. Ob aber per Karte oder bar gezahlt wird, die Q2-Schüler hoffen, dass die Premiere gut angenommen wird und sich die Kasse für den Abiball füllt.

Redaktion Kempen

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FOTO: WOLFGANG KAISER Gegen Bezahlung bieten die Abiturient­en des Lise-Meitner-Gymnasiums verschiede­ne Dienstleis­tungen an.

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