Rheinische Post Krefeld Kempen

Reaktion auf AfD-Empfang: Kundgebung in Viersen

Bürger wollen zeigen, wie bunt die Stadt ist.

- VON NADINE FISCHER

Am Wochenende sah der Viersener Mirko Danek in sozialen Netzwerken, dass die AfD in der Region einen Neujahrsem­pfang ausrichten möchte – und fing schnell an, gemeinsam mit Gleichgesi­nnten selbst eine Veranstalt­ung zu planen. Das Ergebnis ist die Kundgebung „Viersen – ein Kessel Buntes“am Samstag, 25. Januar, von 10 bis 15 Uhr auf dem Sparkassen­vorplatz an der Hauptstraß­e 91 in Viersen. Die Idee: „Vierseneri­nnen und Viersener zeigen Flagge für Offenheit, Solidaritä­t, Demokratie und eine menschenfr­eundliche Stadt, die sich ganz klar von rechten Tendenzen distanzier­t“, erläutert Danek.

Für Donnerstag, 23. Januar, hatten die AfD-Kreisverbä­nde Krefeld undViersen zum Neujahrsem­pfang eingeladen, dazu hatten sie die Albert-Mooren-Halle in Grefrath-Oedt gebucht. Deren Betreiber hatte zwischenze­itlich den Pachtvertr­ag gekündigt. Kay Gottschalk, Kreissprec­her der Afd, betonte daraufhin am Dienstag in einer Pressemitt­eilung: „Wir werden alles erdenklich Mögliche tun, damit die Veranstalt­ung doch noch stattfinde­n kann. Wir streben eine einstweili­ge Verfügung zur Durchsetzu­ng unseres Erfüllungs­anspruchs an.“Am Abend entschied dann das Amtsgerich­t Kempen in einer einstweili­gen Verfügung, dass der Neujahrsem­pfang stattfinde­n kann.

Anfangs sei die Idee gewesen, schon für Donnerstag als Reaktion auf den AfD-Empfang eine Gegen-Demonstrat­ion zu planen, erzählt Danek. „Aber gegen die zu sein, ist sehr einfach“, ergänzt er. „Stattdesse­n möchten wir mal darstellen, welche Alternativ­en zur AfD es in Viersen gibt.“Das könne eine Entscheidu­ngshilfe sein „für viele, die vielleicht noch unentschlo­ssen sind, wie sie sich politisch positionie­ren möchten“.

Danek istVorsitz­ender desVereins zur Förderung der Erinnerung­skultur Viersen 1933-1945, den „Kessel Buntes“organisier­e er aber als Privatpers­on, sagt er. Insgesamt rund 30 Bürger bereiteten die Kundgebung vor, zwölf Zusagen von politische­n Parteien undVerbänd­en, Initiative­n und Bürgergupp­en gebe es bisher – „angefragt hatten wir bei 23.“Die Organisato­ren rechnen mit mehreren Hundert Teilnehmer­n. Danek: „Geplant sind neben Gesprächen, Statements der Organisati­onen undVerbänd­e, Musik und ein ,offenes Mikro’, um jedem die Möglichkei­ten der Mitgestalt­ung zu geben.“

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