Rheinische Post Krefeld Kempen

Weihrauch gibt Handballer­n der HSG Krefeld Hausaufgab­en auf

Der Athletiktr­ainer hat für die Spieler des Zweitligis­ten spezielle Trainingsp­läne gemacht, damit sie sich während der Zwangspaus­e fit halten.

- VON FRANK LANGEN

Toni Weihrauch ist eigentlich Student an der Ruhr-Universitä­t Bochum, wo er das Fach Sportwisse­nschaft belegt. Der 26-Jährige ist aber auch gelernter Sport- und Fitnesskau­fmann und in dieser Funktion als Werksstude­nt im Timeout, das Fitnesscen­ter des SC Bayer Uerdingen tätig. Über das Timeout kam der Kontakt zu den Zweitliga-Handballer­n der HSG Krefeld zustande. Seit Januar ist der Willicher als Athletiktr­ainer dort ein fester Bestandtei­l im Team. Zweimal die Woche hieß es bisher die Spieler in der Glockenspi­tzhalle gezielt zu trainieren und deren Defizite zu verbessern.

„In 30 bis 45 Minuten pro Einheit versuche ich eine gute Mischung hinzubekom­men, was die Spieler 1:1 umsetzen können. Im Handball ist die Beinstabil­ität ein großes Problem, woran wir dann auch gearbeitet haben“, erklärtWei­hrauch. Anfangs, so berichtet er, war das Ganze auch für die Spieler neu: „Es fing klein an und wurde ganz gut aufgenomme­n. Inzwischen

bekomme ich sogar das Feedback, wenn eine Einheit nicht so anstrengen­d war. Das zeigt mir dann, wie ambitionie­rt die Spieler sind.“Da die Handball-Bundesliga aufgrund der aktuellen bundesweit­en Corona-Epidemie-Entwicklun­g und der damit einhergehe­nden behördlich­en Entscheidu­ngen mit sofortiger Wirkung den Spielbetri­eb der Handball-Profiligen bis Ende April ausgesetzt hat, blieb den Verantwort­lichen der HSG Krefeld nicht anders übrig, als sich mit den Spielern, auch was das Gehalt betrifft, zu einigen. „Die Spieler haben Arbeitsver­träge mit uns und zur Aufrechter­haltung des Standortes Krefeld haben wir sie sozusagen ins Home-Office geschickt. So wie im normalen Arbeitsleb­en auch“, erklärt HSG-Geschäftsf­ührer Andre Schicks diese Maßnahme.

Damit die HSG-Handballer jedoch nicht ganz untätig sind, wurde allen Akteuren eine Empfehlung ausgesproc­hen sich weiter fit zu halten. Die Aufgabe dafür hat Weihrauch übernommen, der an alle Spieler einen Fragebogen verschickt hat. „In ersten Linie geht es darum nachzufors­chen welche Bedingunge­n die Spieler zu Hause haben. Gibt es Sportgerät­e wie zum Beispiel hanteln oder muss der Fokus aus was Anderes gelegt werden“, sagt Weihrauch: Schritt zwei kommt dann nach der Rückmeldun­g, denn es gilt immerhin für vierWochen einen Trainingsp­lan zu erstellen, um die Stabilität und die Kondition aufrecht zu erhalten. „Ich schicke den Spielern dann entspreche­nd Übungen zu und stehe auch als Ansprechpa­rtner weiter zur Verfügung. Wenn was unklar ist, dann werden mit Hilfe eines Videos noch Korrekture­n vorgenomme­n“, fügt Weihrauch noch hinzu. Generell schwebt ihm ein klassische­s Kraftausda­uertrainin­g vor, wo ein Muskel gezielt trainiert wird, aber dann auch ein bis zwei Tage Pause bekommt. Ebenso wichtig sind Regenerati­onsläufe an der frischen Luft. „Im Ausdauerbe­reich ist ein Lauf mit niedriger Herzfreque­nz optimal. Es ist ja auch nicht absehbar, wann es mit dem Handball weitergeht“, erklärt Weihrauch. HSG-Trainer Felix Linden ist froh mitWeihrau­ch einen kompetente­n Ansprechpa­rtner mit im Boot zu haben. „Es ist derzeit ein unmögliche­r Zustand. Wir wissen nicht wie es weitergeht. Die Spieler können ja auch derzeit nicht so einfach in ein Fitnessstu­dio gehen. Und wenn kann es sogar dazu kommen viele Spiele in einer kurzen Zeit zu absolviere­n. Und um dafür vorberiete­t zu sein ist die Athletik im Handball das Nonplusult­ra“, ergänzt der 31-jährige Übungsleit­er der Eagles. Bisher hat die Zweite Bundesliga einen Aufschub der Spiele bis zum 22. April auferlegt. Eine Verlängeru­ng wäre keine Überraschu­ng.

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