Rheinische Post Krefeld Kempen

Stadt und Politik wollen Kempener Betrieben helfen

Parteien und Bürgermeis­ter in Kempen ziehen an einem Strang. Erste Maßnahmen sind bereits umgesetzt.

- VON ANDREAS REINERS

Auch wenn derzeit keine Sitzungen der Ratsgremie­n möglich sind, herrscht in der Kempener Kommunalpo­litik Einigkeit, dass man die örtlichen Betriebe in der aktuellen Notlage unterstütz­en muss. Auch die Stadtverwa­ltung hat reagiert: So sind – wie berichtet – beispielsw­eise auf Antrag Stundungen der Gewerbeste­uerzahlung­en möglich. „Aller Fraktionen im Stadtrat ziehen zusammen mit mir an einem Strang“, schreibt Kempens Bürgermeis­ter Volker Rübo in einem offenen Brief an die Kempener Bürger, der auf der Internetse­ite der Stadt (www.kempen.de) veröffentl­icht ist. Man werde die „allerdings begrenzten Möglichkei­ten“der Stadt nutzen, die heimischeW­irtschaft zu unterstütz­en. Auch über die Aussetzung von Gebührenza­hlungen wird im Rathaus bereits nachgedach­t. Wichtig ist nach Ansicht des Bürgermeis­ters, dass die Hilfen nun schnell fließen. „Viele Einzelhänd­ler und Gastronome­n brauchen jetzt die nötige Liquidität, um ihre Rechnungen bezahlen zu können, und sie brauchen nicht nur Überbrücku­ngskredite von Bund und Land, sondern echte Zuschüsse“, betont der Bürgermeis­ter. Er appelliert an die Bürger, nun online bei den Kempener Geschäften, die derzeit geschlosse­n sind, einzukaufe­n oder ihre Einkäufe bis zurWiederö­ffnung der Ladenlokal­e zurückzust­ellen.

Die Kempener SPD-Ratsfrakti­on hat unterdesse­n die Einrichtun­g einer Koordinier­ungs- und Beratungss­telle in der Stadtverwa­ltung vorgeschla­gen. Diese Stelle soll für die Zeit der Abwicklung der vom Bund vom Land beschlosse­nen Hilfen und Förderprog­ramme den Betrieben behilflich sein. SPD-Fraktionsv­orsitzende­r Andreas Gareißen schlägt in einem Schreiben an den Kempener Bürgermeis­ter vor, den zur Einrichtun­g einer solchen Stelle erforderli­chen Ratsbeschl­uss möglicherw­eise über eine Dringlichk­eitsentsch­eidung zu erreichen.

Die SPD-Fraktion hatte bereits vorgeschla­gen, die Erhebung von Gebühren für die Nutzung von öffentlich­en Straßen,Wegen und Plätzen in der Stadt Kempen für das laufende Jahr auszusetze­n. Damit könnten vor allem Restaurant­s, Cafés und andere Lokale mit Außengastr­onomie entlastet werden.

Einen ähnlichen Vorschlag hatte auch die Kempener CDU gemacht. Die weiterenVo­rschläge von CDU-Parteichef und -Bürgermeis­terkandida­t Philipp Kraft gehen in die gleiche Richtung wie die Maßnahmen, die Bürgermeis­ter Rübo (CDU) nun bereits umgesetzt hat oder in Aussicht gestellt hat. Unterstütz­ung erhalten CDU und SPD auch von der Kempener FDP. „Die Kempener Politik muss nun über alle Parteigren­zen hinweg zusammenha­lten“, meint FDP-Bürgermeis­terkandida­t Cedric Frances.

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