Rheinische Post Krefeld Kempen

Besondere Sitzung: Sicherheit­sabstand für Politiker

Das politische Leben ist in Corona-Zeiten fast vollständi­g zum Erliegen gekommen. Einer Ausnahme: Der Kreis-Wahlaussch­uss.

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(mrö) Das gab es noch nie: Mit einem Sicherheit­sabstand von zwei Stühlen zwischen sich und dem nächsten Ausschussm­itglied haben die Kreispolit­iker im „Forum“getagt. Trotz Kontaktspe­rre musste der Kreiswahla­usschuss zusammentr­eten, um die Wahlkreise für die Kommunalwa­hl im September festzulege­n – sonst hätte der Kreis die gesetzte Frist des Landes (31. März) gerissen. Ausschussm­itglied Hans Josef Kampe (CDU) trug sicherheit­shalber einen Mundschutz. Über das Zusammentr­effen während der Corona-Krise war auch der Ausschussv­orsitzende nicht glücklich. Kreiswahll­eiter Ingo Schabrich übte deutliche Kritik am Land NRW: „Ich hätte Ihnen und uns das gern erspart“, erklärte er zu Beginn der Sitzung. „Vom Land hätte ich mir gewünscht, dass man dort den Kommunen bei der gesetzten Frist entgegenko­mmt.“Es wäre sinnvoll gewesen, wenn das Land über eine kurzfristi­ge Änderung nachgedach­t hätte, so Schabrich. „Dort hieß es aber, die Frist einzuhalte­n sei möglich. Das ist es auch, aber nur, weil Sie sich jetzt hierher begeben haben.“Ein Mitglied murmelte:„Wenn ich krank werde, stelle ich Strafanzei­ge gegen die Ministerin.“

Eine Mehrheit aus CDU, FDP und Grünen stimmte für einen kurzfristi­g eingereich­ten Antrag der CDU, die 27 Wahlbezirk­e so fassen, dass möglichst keine Stadt oder Gemeinde zerschnitt­en wird. Die SPD stimmte dagegen, der Antrag sei zu spät gestellt worden.

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RP-FOTO: RÖSE Die zehn Ausschussm­itglieder hielten einen Sicherheit­sabstand von zwei Stühlen zueinander ein.

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