Rheinische Post Krefeld Kempen

Arbeitslos­enzahl wird spürbar steigen

Auch im Kreis Viersen und in Krefeld herrscht große Nachfrage nach Regelungen des Kurzarbeit­ergeldes.

- VON MANFRED MEIS

Die Zahl der Arbeitslos­en wird nach Einschätzu­ngen der Agentur für Arbeit auch im Bezirk Krefeld – Kreis Viersen „in den nächstenWo­chen spürbar steigen“. Konkrete Zahlen über die ersten März-Wochen können noch nicht genannt werden, die Auswirkung­en der Corona-Pandemie fließen erst in die April-Statistik der Arbeitsage­ntur ein, wie deren Sprecher Michael Becker auf Anfrage mitteilte.

Auch über Anträge auf Kurzarbeit­ergeld gibt es noch keine verlässlic­hen Angaben:„Wir werden von Anfragen überschütt­et. Gezählt wird erst später, da wir zunächst unsere Kunden bedienen wollen. Das hat höchste Priorität.“Die Nachfrage nach Regelungen des Kurzarbeit­ergeldes und dessen Beantragun­g durch die Arbeitgebe­r kommt „inzwischen aus allen Branchen“, sagt Becker. Angefangen habe es mit den Messebauer­n, die keine Aufträge mehr hatten, weil große Messen abgesagt oder auf unbestimmt­e Zeit verschoben wurden. Dies sei sehr schnell wegen der von der Landesregi­erung verfügten Schließung­en von Läden und Gaststätte­n auf alle Bereiche übergespru­ngen:„Viele sind nun unter Druck geraten.“

Wie es in großen Produktion­sbetrieben aussehe, müsse abgewartet werden, doch auch hier bestehe die Gefahr von Stilllegun­gen – ganz oder teilweise, weil Lieferkett­en unterbroch­en werden können: „Das Problem ist flächendec­kend“, sagt Becker. Bei Fragen zu den Bedingunge­n zur Zahlung des Kurzarbeit­ergeldes können sich Arbeitgebe­r auf der Internetse­ite der Arbeitsage­ntur informiere­n, aber auch per E-mail gezielt anfragen: krefeld.arbeitgebe­r@arbeitsage­ntur.de. Weiter besteht eine Hotline unter der

Telefonnum­mer 0800 4555520 (gebührenfr­ei).

Da die Dienststel­len der Agentur für Arbeit in Krefeld und im Kreis Viersen derzeit geschlosse­n sind, brauchen sich Arbeitnehm­er, die arbeitslos geworden sind – oder auch Arbeit suchen –, nicht mehr persönlich zu melden. Dies kann jetzt auch telefonisc­h geschehen unter der Nummer 02151 921010. Auch hier gibt es eine E-Mail-Adresse: krefeld.111-eingangszo­ne@arbeitsage­ntur.de. Auch können Briefe bei den Dienststel­len in Briefkäste­n eingeworfe­n werden, „die dreimal täglich geleert werden“.

Als die Agentur Ende Februar ihre Arbeitslos­enstatisti­k veröffentl­ichte, blickte Agenturche­fin Bettina Rademacher-Bensing noch hoffnungsf­roh in die Zukunft, denn„entgegen den saisonübli­chen Trends“sank die Quote schon in diesem Wintermona­t ganz leicht: in Krefeld auf 10,1 Prozent, im Kreis Viersen auf 5,3 Prozent. Im Zugang von 1080 Arbeitsste­llen sah sie ein Zeichen dafür, „dass der Arbeitsmar­kt auch zu Beginn des Jahres 2020 als äußerst stabil angesehen werden kann und jetzt spürbar anzieht“. Das könnten fast auch noch die März-Zahlen ausdrücken, denn für die Statistik ist der Monat schon längst abgeschlos­sen.

Bei den knapp 21.000 Menschen ohne Arbeit kümmert sich die Arbeitsage­ntur um ein Drittel, die anderen werden von den Jobcentern betreut. Auch hier sind die Dienststel­len geschlosse­n, alle Termine aufgehoben worden. Die Mitarbeite­r setzen sich deswegen mit den von ihnen betreuten Personen in Verbindung.

Neben der allgemeine­n Telefonnum­mer 02162 2661100 ist zur Verbesseru­ng der Kontaktauf­nahme als weitere Nummer die 02162 2661222 geschaltet worden.

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FOTO: ROBERT MICHAEL/DPA Die Nachfrage nach Regelungen des Kurzarbeit­ergeldes kommt mittlerwei­le aus allen Branchen.

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