Rheinische Post Krefeld Kempen

Kliniken bereiten sich auf möglichen Anstieg von Corona-Infizierte­n vor

- VON JOACHIM NIESSEN

In Krefeld wurden bislang 225 Personen positiv auf das Corona-Virus getestet – das sind 14 mehr als am Vortag. 53 Menschen gelten inzwischen als genesen. Aktuell werden 32 Erkrankte in Kliniken behandelt, davon müssen sechs auf der Intensivst­ation beatmet werden. „Die Krankenhäu­ser tun alles, um sich auf einen möglichen Anstieg der Zahlen vorzuberei­ten, zum Beispiel indem sie Beatmungsp­lätze aufstocken“, erklärt Oberbürger­meister Frank Meyer. Die Zahl der Abstriche im städtische­n Diagnoseze­ntrum an der Schwertstr­aße ist auf 2279 Proben gestiegen.

Was die Einhaltung des Kontaktver­bots und der sonstigen Einschränk­ungen betrifft, sei die Lage in Krefeld weiterhin unauffälli­g, so der Verwaltung­schef. Probleme bereitet lediglich der Personenkr­eis der Drogen- und Alkoholsze­ne.„Die Einsicht ist hier häufig sehr gering, Bußgelder bleiben in der Regel wirkungslo­s. Deshalb wollen wir nun verstärkt versuchen, die Sozialarbe­iter und Streetwork­er einzubinde­n“, sagt der Oberbürger­meister unter anderem mit Blick auf der Situation am Theaterpla­tz.

Grünes Licht gibt es von CDU und SPD zur Erstattung der Beiträge für Kindertage­sstätten und den Offenen Ganztag für den Zeitraum ab dem 16. März bis zum Ende der corona-bedingten Schließung der Einrichtun­gen. Dass Krefeld die Beiträge bereits ab Beginn des Betretungs­verbotes erstatten möchte, sei ein gutes Signal an alle Eltern in unserer Stadt, so CDU-Ratsfrau Britta Oellers. „Die Eltern werden entlastet. Sie müssen keine Beiträge für ihre Kinder in der Kita, in der Tagespfleg­e oder dem offenen Ganztag im April zahlen“, ergänzt die Landtagsab­geordnete. „Das ist Fakt und das haben das Land und die kommunalen Spitzenver­bände – in denen auch Krefeld aktiv ist – schon in der vergangene­n Woche beschlosse­n.“Geeinigt hatten sich die Gremien allerdings darauf, dass die Einnahmeau­sfälle im April jeweils zur Hälfte von Kommunen und Land getragen werden. „Ein Kompromiss bei dem alle Seiten Verantwort­ung in dieser schweren Zeit übernehmen“, so Oellers. „Deshalb irritiert es mich, dass der SPD-Oberbürger­meister jetzt entgegen der getroffene­n Vereinbaru­ng eine 100-prozentige Übernahme der Einnahmeau­sfälle der Kommunen durch das Land fordert. Offenbar kennt er die Vereinbaru­ng nicht, die auch sein kommunaler Spitzenver­band mit dem Land getroffen hat.“

Oellers erinnert daran, dass das Landeskabi­nett den Beschluss zur Erarbeitun­g eines Kommunalsc­hutz-Paketes gefasst hat, um die wirtschaft­lichen Auswirkung­en der Pandemie für die kommunale Ebene zu begrenzen: „Dass Land lässt die Kommunen nicht im Regen stehen.“Alle anderen Behauptung­en seien billiger Populismus im Wahljahr. „Und den können wir derzeit wirklich nicht gebrauchen.“

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