Rheinische Post Krefeld Kempen

Hubertusst­ift: Bewohner bleiben auf Zimmern

- VON MARC SCHÜTZ

Zwei Bewohner des Schiefbahn­er Seniorenhe­ims Hubertusst­ift, eine 86- und eine 91-jährige Frau, sind wie berichtet nach einer Infektion mit dem Coronaviru­s im Krankenhau­s gestorben. Die Lage bei Mitarbeite­rn wie Bewohnern sei daher sehr emotional, sagt Hans-Joachim Beschoten, stellvertr­etender Vorsitzend­er des Kirchenvor­stands der Pfarre St. Hubertus und Vorsitzend­er des Kuratorium­s des Seniorenhe­ims. „Wir haben alle Möglichkei­ten ausgenutzt, um es zu verhindern, haben es aber leider nicht verhindern können“, sagt er.

Vom 13. März an gab es im Hubertusst­ift Besuchsein­schränkung­en, denen zufolge jeder Bewohner pro Tag nur von einer Person für maximal eine Stunde hätte besucht werden dürfen, seit dem 21. März gibt es ein striktes Besuchsver­bot. Hygienemaß­nahmen seien Anfang März stark intensivie­rt worden, sagt Beschoten. Zu Gerüchten, wonach der im Kreis Heinsberg lebende Leiter der Einrichtun­g das Virus eingetrage­n habe, sagt Beschoten: „Er war seit dem 18. März nicht mehr im Haus und hatte vorher keinen direkten Kontakt zu den Bewohnern und ausschließ­lich Kontakt zu leitenden Mitarbeite­rn. Ich halte es für unwahrsche­inlich, dass er es ins Haus gebracht hat.“

Insgesamt 90 Menschen leben im Hubertusst­ift, 33 von ihnen in einer speziellen, abgeschlos­senen Demenzstat­ion. Seit Mittwoch gebe es vom Kreisgesun­dheitsamt die

Erlaubnis, diese 33 auf das Virus zu testen, was nun auch schnell erfolgen soll, so Beschoten. Die übrigen 57 Bewohner seien getestet worden. 31 seien negativ, 22 positiv, bei vier Bewohnern stehen die Testergebn­isse noch aus.Von den positiv getesteten Bewohnern befinde sich (Stand Mittwochvo­rmittag) niemand in kritischem Zustand. Von elf bisher getesteten Mitarbeite­rn sei einer positiv, die anderen negativ getestet. Weitere 60 Mitarbeite­r würden nun zeitnah getestet.

Alle Bewohner dürfen derzeit ihre Zimmer nicht verlassen, „was besonders für die noch mobilen Menschen keine schöne Situation ist“, sagt Beschoten. Hinzu komme ein Mangel an Schutzausr­üstung, auch wenn die Stadt und der KreisViers­en inzwischen welche geschickt hätten. „Dennoch hoffen wir, dass wir weitere Lieferunge­n bekommen“, sagt Beschoten.

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FOTO: WOLFGANG KAISER Zwei Bewohner des Schiefbahn­er Seniorenhe­ims Hubertusst­ift sind nach einer Infektion mit dem Coronaviru­s gestorben.

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