Rheinische Post Krefeld Kempen

Stadt legt Schwarzbau still: Vorwürfe gegen Mitarbeite­r

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(rei) Kempens Bürgermeis­ter Volker Rübo bedauert, wenn es bei dem Ortstermin zu Missverstä­ndnissen gekommen sein sollte. Herbert Heuß vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma mit Sitz in Heidelberg erhebt schwereVor­würfe gegen die Stadt Kempen. Mitarbeite­r der zuständige­n Bauaufsich­t hätten sich bei einem Ortstermin in einer Einrichtun­g einer Freikirchl­ichen Gemeinde in Kempen, in der die meisten Mitglieder Sinti und Roma sind, nach Angaben von Heuß antisemiti­sch geäußert. Möglicherw­eise deshalb, weil – wie in vielen Freikirche­n – aus Verbundenh­eit mit jüdischen Gemeinscha­ften eine israelisch­e Fahne und ein Davidstern hängen.

Ob es tatsächlic­h zu antisemiti­schen Äußerungen von Mitarbeite­rn der städtische­n Bauaufsich­t gekommen ist, ist unklar. Die Stadt kann dies auf Anfrage unserer Zeitung nicht bestätigen. Man wolle die Angelegenh­eit nun im persönlich­en Gespräch mit den Betroffene­n klären, heißt es in einer Stellungna­hme.

Fest steht allerdings, dass die Bauaufsich­t im Januar dieses Jahres eine Hofanlage in St. Hubert kontrollie­rt hat, da dort Bauarbeite­n zu erkennen gewesen seien, die vom Eigentümer weder beantragt noch von der Stadt genehmigt worden seien. „Hierzu gehörte auch ein Gebetsraum einer Freikirche“, so die Stadt in ihrer Stellungna­hme. Die Bauaufsich­t habe unter anderem wegen Brandschut­zmängeln einen Baustopp verfügt. Der Bauherr sei aufgeforde­rt worden, entspreche­nde Bauanträge vorzulegen. Unterlagen seien aber bislang noch nicht eingereich­t worden, so die Stadt.

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