Rheinische Post Krefeld Kempen

Dynastie in der fünften Generation

Der Galopprenn­sport fesselt die Familie Blume schon seit Jahrzehnte­n.

- VON PETER KAMP

Sie sind eine echte Turf-Dynastie: Die Familie Blume gehört zum deutschen Galopprenn­sport wie der Stadtwald zu Krefeld. Trainer Hans-Albert Blume, der am 19. Juni 80 Jahre alt wird, bereitet seine Pferde in Krefeld vor, seine Tochter Alida ist seine große Stütze und Assistenzt­rainerin. Dabei hat sie bereits 2003 als Jahrgangsb­este selbst den Trainersch­ein und die Pferdewirt­schaftsmei­sterprüfun­g erlangt.

Geboren wurde Alida Blume in Köln, machte dort ihr Abitur und studierte an der Kölner Sporthochs­chule sechs Semester Sport, bevor sie 1991 vom Virus „Galoppspor­t“infiziert wurde und zu ihrem Vater an die Rennbahn in Neuss wechselte. Er trainierte in Neuss damals einen großen Stall mit rund 110 Pferden. Ihre Liebe zu den schnellen Vierbeiner­n ist sicher nicht verwunderl­ich, da sie bereits die fünfte Generation in ihrer Familie darstellt, die im Galopprenn­sport tätig ist.

Hans-Alberts Vater, Hans Blume, gewann 1952 als Trainer mit Gestüt Waldfrieds Mangon das Deutsche Derby. Seine Mutter Elisabeth war eine Ausnahmeer­scheinung unter den Rennreiter­innen. Von allen nur „Liesel“genannt, gewann sie 81 Rennen und war sechs Jahre lang Deutschlan­ds beste Reiterin. Großvater Albert Schlaefke (1878 – 1955) wurde 1917 Jockey-Champion und von 1939 bis 1942 Champion der deutschen Trainer.

1992 wechselte Hans-Albert Blume als Trainer in das traditions­reiche Gestüt Röttgen in der Nähe des Köln Bonner Flughafens. Dort trainierte­n die beiden Blumes fast 20 Jahre, gewannen über 50 Gruppe-Rennen, darunter acht Gruppe I-Rennen. „Der schönste Sieg für mich war der Derby-Sieg von Kallisto in Rom“, erinnert sich Alida Blume. „Vor Erreichen des Schlussbog­ens war ich mir schon sicher, das Kallistro gewinnt. Er duldete keinen Gegner in seiner Nähe und gewann das Derby Italiano hoch überlegen mit acht Längen.“

Einen Start später ging er mit der Startnumme­r 1 als Mit-Favorit ins Deutsche Derby in Hamburg. Auf zu weichem Boden wurde er aber nur Vierter. Aber es gab sehr viele erfolgreic­he Pferde, die viel Freude machten. Bussoni, Sternkönig, Aspectus, Gyreka, Anna Thea,Well Made, Lanciano – um nur einige zu nennen.

2011 wechselte Familie Blume dann vom Gestüt Röttgen nach Krefeld, wo sie im Stadtwald im Moment 25 Pferde trainieren. Die Trainingsm­öglichkeit­en in Krefeld seien wirklich top. Ihr Ziel ist es, den Stall auf 30 Pferde zu bringen, damit es sich gut arbeiten lässt. 2009 wurde Alidas Tochter Maya geboren. Sie kennzeichn­et die sechste Generation der Familie Blume, hat derzeit aber mit den Rennpferde­n noch nicht viel am Hut.

Alidas Verlobter Robert Hickmann hilft beim Management des Rennstalls und bei kaufmännis­chen Angelegenh­eiten. Er ist Mitbesitze­r einiger Rennpferde, die von Hans-Albert Blume trainiert werden. Beruflich pendelt der Dresdner zwischen Basel und Verberg, da er als Einkäufer für einen Schweizer Lebensmitt­elkonzern tätig ist.

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FOTO: PK Teil der Dynastie: Hans-Albert Blume, Alida Blume, Robert Hickmann.

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