Rheinische Post Krefeld Kempen
FDP will alle Gesamtschulen in die Pflicht für mehr Klassen nehmen
Vom Vorschlag der Stadtverwaltung, für die Gesamtschule Kaiserplatz in Bockum zusätzlich eine Dependance einzurichten, um in den Jahrgangsstufen fünf und acht jeweils eine Klasse mehr unterrichten zu können, halten die Freien Demokraten gar nichts. Sie lehnen die Einrichtung eines Nebenstandortes der Gesamtschule Kaiserplatz an der Rote-Kreuz-Straße ab und schlagen stattdessen die Einbeziehung aller städtischen Gesamtschulen zur Bildung von Mehrklassen vor.
Die FDP-Fraktion im Krefelder Stadtrat teilt die Bedenken der Schulleitung der Gesamtschule Kaiserplatz hinsichtlich der Einrichtung weiterer Klassen und der Einrichtung eines Nebenstandortes an der Rote-Kreuz-Straße. Insbesondere befürchten die Liberalen eine Überlastung des Kollegiums, da die Schule einen signifikanten Lehrermangel aufweise.
„Selbstverständlich obliegt die Besetzung von Lehrerstellen dem Land und ist keine Aufgabe der Kommune, aber von einer Schulverwaltung erwarte ich, dass dieser Fakt als Entscheidungskriterium berücksichtigt wird, ehe an einem Standort über die Einrichtung weiterer Klassen nachgedacht wird“, erklärt der schulpolitische Sprecher der Liberalen, Alexander Schmitz.
An der Bockumer Gesamtschule Kaiserplatz soll nach dem Willen der Verwaltung zum kommenden Schuljahr jeweils eine Mehrklasse in der Jahrgangsstufe fünf und acht eingerichtet werden. „Ob bei Ansicht der aktuellen Anmeldezahlen für die Gesamtschulen in Krefeld die Einrichtung weiterer Mehrklassen im Jahrgang 5 notwendig ist, sei dahingestellt. Aber die Gesamtschule Kaiserplatz ist hierfür sicherlich nicht der geeignete Ort, da dort schon jetzt ein Raumunterhang von 20 Prozent besteht“, erklärt Schmitz.
Um die Mehrklassen einzurichten und den Raumunterhang zu entspannen, schlage die Verwaltung die Einrichtung des Gebäudes an der Rote-Kreuz-Straße als Nebenstandort vor. „Die Einrichtung einer Dependance ist nie ideal für den Schulbetrieb, da dies sowohl für die Lehrer als auch für die Jungen und Mädchen pendeln zwischen den Standorten bedeutet und so zum Beispiel Pausenzeit verloren geht, die alle Beteiligten benötigen“, sagt Schmitz.
Hinsichtlich der Bildung weiterer Mehrklassen im Bereich der Gesamtschulen schlagen die Freien Demokraten vor, alle Gesamtschulen im Stadtgebiet mit einzubeziehen, so auch die Gesamtschule Oppum. „Die Einbeziehung aller Gesamtschulen sieht der Entwurf der Schulentwicklungsplanung nicht vor. Es wäre jedoch nur fair, die Lasten auf alle Schulen zu verteilen. Natürlich entsprechend den jeweiligen Kapazitäten vor Ort.“, erklärt Schmitz abschließend.