Rheinische Post Krefeld Kempen
Spaziergang im Schwalmbruch
Das Naturschutzgebiet ist groß genug, um Abstand zu anderen Wanderern zu halten.
NIEDERKRÜCHTEN (biro) Im Naturschutzgebiet Elmpter Schwalmbruch ist der Wanderer ganz bei sich. Rund 300 Hektar groß ist das Gebiet, das bis an die niederländische Grenze reicht. Mehrere Wander- und Radwanderwege führen hindurch.
Wir beginnen unseren Spaziergang am Wanderparkplatz Weidenweg in Niederkrüchten-Overhetfeld. Dort steht eine Tafel, die drei mögliche Wanderrouten zeigt: die rote, die blaue und die grüne Strecke. Der rote Weg ist 4,2 Kilometer lang, der blaue 3,2 Kilometer, der grüne fünf. Da kann jeder so lange laufen, wie er mag.Wir kombinieren Rot und Blau und sind gut zwei Stunden unterwegs.
Vom Parkplatz geht es ein Stückchen die Dorfstraße herunter, vorbei an zwei, drei Häusern, dann kommt eine Schranke, und dann beginnt der Wald. Am Wegesrand markiert ein Holzpfosten mit roter Farbe den Weg. Diese Holzpfosten finden sich immer wieder an Wegen und Weggabelungen. Sie sind gut zu sehen.
Dem Waldweg folgend gelangen wir an einen Altarm der Schwalm. Im Naturschutzgebiet wurden alte Mäanderschleifen der Schwalm, die einst bis zur niederländischen Grenze begradigt wurde, wieder hergestellt. Das Wasser ist klar, und die Schwalm bietet vielen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten eine Heimat – beispielsweise Libellenarten wie der Gefleckten Smaragdlibelle, Vögeln wie dem Zwergtaucher und der Wasserralle und Pflanzen wie Sonnentau und Moorlilie, heißt es bei der Biologischen Station Krickenbecker Seen, die die Heide- und Moorlandschaft im Naturschutzgebiet betreut. Auch seltene Amphibien können geduldige Ausflügler entdecken, etwa den Kammmolch und den Kleinen Wasserfrosch.
Frösche sehen wir nicht. Nicht unterwegs an den Ufern der weiten Moorlandschaft, nicht vom Bohlenweg aus, der genau zwischen blauer und grüner Route einen tollen Blick auf das Wasser bietet. Doch auch so gibt es viel zu entdecken, und manchmal ziehen schnatternd ein paar Wildgänse über uns hinweg.
Besonders reizvoll ist die Wacholderheide, die insbesondere zur Zeit der Heideblüte viele Besucher anzieht.Vom Aussichtsturm (zwischen roter und blauer Route) schweift der Blick des Wanderers über das Moor und die angrenzenden trockenen Bereiche. Dort wächst der Wacholder bis zu fünf Meter hoch, am Boden stehen dicht an dicht Besenund Glockenheide.
Traumhaft schön soll das Wetter am Wochenende werden. Der Naturpark Schwalm-Nette rechnet deshalb mit vielen Besuchern auf den Premium-Wanderwegen und im gesamten Naturparkgebiet. Was in Zeiten der Corona-Pandemie überall gilt, gilt auch hier: „Unerlässlich sind die Auflagen, den Mindestabstand von zwei Metern einzuhalten und maximal mit zwei Personen unterwegs zu sein“, warnt der Naturpark. Überfüllte Wanderparkplätze und Menschenansammlungen seien zu meiden, bei grenzüberschreitenden Wanderungen seien die gesetzlichen Bestimmungen der Niederlande zu beachten.