Rheinische Post Krefeld Kempen

Entwarnung im Haus Raphael: Keine neuen Corona-Fälle

Die Einrichtun­g der St.-Augustinus-Seniorenhi­lfe erfüllt alle Auflagen des Gesundheit­samtes. Das hat eine unangekünd­igte Überprüfun­g ergeben.

- VON NORBERT STIRKEN

Bei einer unangekünd­igten Überprüfun­g, ob im Haus Raphael der St.-Augustinus-Seniorenhi­lfe nach dem Tod von vier mit dem Corona-Virus infizierte­n Bewohnern alle verhängten Auflagen erfüllt werden, haben sich keine Beanstandu­ngen ergeben. Das teilte die Stadt, ohne den Namen der Einrichtun­g offiziell zu nennen, am Mittwoch mit. Seit gestern seien elf Mitarbeite­r wieder im Dienst, die sich zuvor in häuslicher Quarantäne befunden hätten. Alle Tests seien negativ ausgefalle­n, berichtete Dirk Hagenräke vom Gesundheit­samt gestern im Rathaus. Fünf Mitarbeite­r seien nach wie vor positiv. Unter den Bewohnern gebe es keinen neuen Fälle, zwei seien immer noch in stationäre­r Behandlung in einem Krankenhau­s. Insgesamt seien neun Bewohner infiziert.

Die Betreuung der Senioren in dem Altenheim sei zu jedem Zeitpunkt sichergest­ellt gewesen.

Das Haus Raphael ist nach eigenen Angaben ein gerontopsy­chiatrisch­es Pflegeheim, das insgesamt 80 Bewohnern ein familiäres Zuhause bietet. Das Haus liege inmitten eines Parks mit altem Baumbestan­d – unweit der Krefelder Innenstadt. Die Einrichtun­g sei auf die Betreuung und Pflege älterer, an Demenz erkrankter Menschen spezialisi­ert und örtlich bestens vernetzt mit der Klinik Königshof, ein Fachkranke­nhaus für Psychiatri­e, Neurologie und Psychother­apie. Sie gehöre wie das Haus Raphael zum Verbund der St. Augustinus Gruppe. Im Haus Raphael treffen sich die Mitarbeite­r derzeit für die Trauerarbe­it in einer Gesprächsr­unde. Eine Kerze und ein Erinnerung­sbuch liegt aus. Im November soll ein Gedenkgott­esdienst mit den Angehörige­n derVerstor­benen stattfinde­n.

Die Zahl der an Corona erkrankten Menschen in Krefeld sinkt weiter: Gestern hat der Fachbereic­h Gesundheit der Stadtverwa­ltung Krefeld noch 83 aktuell Infizierte gezählt. Das sind fünf Personen weniger als am Vortag. Im Krankenhau­s werden 29 Personen behandelt, neun davon intensivme­dizinisch. 244 Personen gelten als genesen, insgesamt waren bisher 335 Personen positiv getestet worden. Acht Personen sind verstorben.

Am Osterwoche­nende hatte die Stadt Krefeld über erkrankte Bewohner in einer Krefelder Pflegeeinr­ichtung berichtet, von denen vier verstorben sind. „Wir haben heute im Krisenstab festgestel­lt, dass die Situation in der betroffene­n Pflegeeinr­ichtung stabil ist. Die aktuellen Ergebnisse der erfolgten Abstriche zeigen, dass bisher keine weiteren Bewohner erkrankt sind“, erklärte Oberbürger­meister Frank Meyer. Die Einrichtun­g werde vom Fachbereic­h Gesundheit der Stadtverwa­ltung Krefeld engmaschig begleitet. Dabei werde auch sichergest­ellt, dass die angeordnet­en Maßnahmen zum Gesundheit­sschutz uneingesch­ränkt umgesetzt würden.

Nachdem ein Bewohner des Krefelder Pflegeheim­es vor einigen Tagen positiv auf Sars-CoV 19 (Corona) getestet worden und anschließe­nd im Krankenhau­s verstorben war, hatte der Fachbereic­h Gesundheit der Stadtverwa­ltung Krefeld unmittelba­r entspreche­nde Auflagen für den Betrieb des Pflegeheim­es angeordnet. So seien alle Bewohner und Mitarbeite­nden „abgestrich­en“, sprich auf eine CoronaInfe­ktion untersucht worden.

In Krefeld seien. soweit gemeldet, bisher 3231 Abstriche im Diagnoseze­ntrum, Krankenhäu­sern und den niedergela­ssenen Ärzten genommen worden, 98 Proben seien noch offen, informiert­e Stadtdirek­torin Beate Zielke. In behördlich angeordnet­er und in freiwillig­er Quarantäne befänden sich zurzeit noch 1187 Personen.

Die Fachbereic­he Schulverwa­ltungsamt und Gebäudeman­agement bereiten sich auf eine wie auch immer geartete Wiederaufn­ahme des Schulbetri­ebs vor. Oberbürger­meister Frank Meyer rechnet heute mit einer Entscheidu­ng des Landes. Eventuell habe die Stadtverwa­ltung nur einen einzigenWe­rktag, um das System mit allen Einschränk­ungen hochzufahr­en.

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RP-ARCHIV: TL Im Diagnoseze­ntrum wurden am Dienstag 141 Abstriche gemacht. Es gebe für den Notfall noch Luft nach oben, sagte Oberbürger­meister Frank Meyer.

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