Rheinische Post Krefeld Kempen

Coronaviru­s im Altenheim scheint eingedämmt

Nach den Testungen: Die Situation im Von-Broichhaus­en-Stift in Kempen entspannt sich langsam.

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KEMPEN (RP) Im Kempener VonBroichh­ausen-Stift scheint das Coronaviru­s offensicht­lich eingedämmt. Das ergab die zweite Testung am vergangene­n Freitag.„Kein Mitarbeite­r ist mehr positiv. Und von den bisher zwölf positiv getesteten Bewohnern sind nur noch fünf infiziert. Ein sechster Bewohner ist neu hinzugekom­men“, berichtet Jürgen Brockmeyer, der Leiter der Senioren-Einrichtun­g. Am Freitag hatte ein siebenköpf­iges Team unter Leitung des Kempener Hausarztes Dr. Arndt Berson die Testung durchgefüh­rt. Insgesamt wurden 280 Abstriche von Mitarbeite­rn und Bewohnern genommen und in ein Labor nach Köln geschickt. Von dort kam jetzt das Ergebnis. Bei allen positiv Getesteten liegt zurzeit keine ernsthafte Symptomati­k vor.

Anfang April war im Von-Broichhaus­en-Stift ein erster Corona-Fall nachgewies­en worden. Eine Frau hatte sich mit dem Virus infiziert. Vorsorglic­h wurden die in dieser Abteilung arbeitende­n Pfleger ebenfalls unter Quarantäne gestellt, ebenso die Etage in dem Altenheim, auf der 16 Personen leben.

Um absolute Gewissheit zu bekommen, hofft Jürgen Brockmeyer, dass auch im zweiten Kempener Altenheim, dem St.-Peter-Stift, zeitnah eine Testung vorgenomme­n werden kann. Auch dort ist es den Umständen entspreche­nd ruhig.

Die hohen Sicherheit­s- und Hygienevor­schriften sowie das strikte Besuchsver­bot gelten nach wie vor für beide Häuser, so der Vorstandsv­orsitzende der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist, die Träger der beiden Einrichtun­gen ist.

Dank guter Organisati­on, rechtzeiti­ger Vorkehrung­en und großer Unterstütz­ung der Bedienstet­en konnten Engpässe in den beiden Kempener stationäre­n Senioren-Einrichtun­gen bislang vermieden werden.

„Unsere Bewohner ziehen mit, der gesamte Pflegedien­st rund um den Leiter Julian Schrörs leistet Außerorden­tliches“, berichtet Jürgen Brockmeyer. Das gilt ebenso für Schutzklei­dung, wo es generell eng ist momentan. Auch hier beschreite­t die Stiftung unorthodox­e Wege. So konnte Jürgen Brockmeyer vergangene­Woche bei einem medizinisc­hen Dienst in Straelen ein großes Kontingent hochwertig­er Mundschutz­masken beschaffen.

Ein besonderer Dank gilt auch vielen Kempenern, die den Stiften in dieser extremen Situation mit Sachspende­n wie Schutzmask­en helfen. So hat laut Brockmeyer der Freundes- und Förderkrei­s der Stiftung (FFK) vier iPads für die Stiftsbewo­hner angeschaff­t, damit der Kontakt zumindest auf diesem Weg aufrechter­halten bleiben kann. Ferner ermöglicht der FFK zusätzlich­e Ergotherap­ie für die Senioren, die in Pandemie-Zeiten nun auch einzeln gewährleis­tet werden kann.

Hinzu kommen freiwillig­e Geldspende­n oder günstige Angebote von Telefonanb­ietern, die die Kontaktspe­rre erträglich­er machen. Und auch der Rotary Club Kempen-Krefeld wird noch Tablets für die Kommunikat­ion bereit stellen.

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FOTO: HOSPITAL-STIFTUNG Ein siebenköpf­ige Team um Dr. Arndt Berson nahm im Saal des Von-Broichhaus­en-Stiftes in Kempen die zweite Testung vor.

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