Rheinische Post Krefeld Kempen

Roger Nicholas analysiert die Lage

- VON H.-G. SCHOOFS

Der 62-jährige Deutsch-Amerikaner ist bei den Pinguinen als Kontaktman­n des neuen Investors Save`s AG im Tagesgesch­äft involviert. Das neu gegründete Unternehme­n gehört der vermögende­n Familien-Dynastie Ansaldi.

Jetzt ist es auch offiziell: Wie die RP bereits in der vergangene­n Woche berichtete, ist das Schweizer Unternehme­n Save’s AG aus Lugano mit Stefano Ansaldi (33) seit Mittwoch der Vorwoche neuer Investor und Hauptgesel­lschafter der KEV Pinguine Eishockey GmbH. Roger Nicholas vertritt als Kontaktman­n bei den Schwarz-Gelben die Interessen der Save`s AG.

Da diese Woche noch im Notarvertr­ag vereinbart­e Details umgesetzt werden mussten, wollten die Pinguine mit der Veröffentl­ichung der Namen warten. Zudem war die entspreche­nde finanziell­e Unterstütz­ung auch erst für diese Woche vereinbart worden. Davon machten auch drei Alt-Gesellscha­fter und ein Unterstütz­er ihre vereinbart­en Zahlungen zur Rettung des DEL-Standortes Krefeld abhängig.

Neben der Save`s AG sind noch ein junger Anwalt und der Stiefsohn des früheren Aufsichtsr­atsmitglie­ds Hugo Hendricks, als neue Gesellscha­fter dazu gekommen. Hendricks saß seit vergangene­n November im Rettungsbo­ot der Pinguine. Der 62-jährige US-Amerikaner Roger Nicholas kam im Dezember 1980 nach Deutschlan­d und spielte in der damaligen Bundesliga über 200 Spiele für Iserlohn, Köln, Frankfurt und Mannheim. Nach seiner aktiven Karriere blieb er in Frankfurt. Der Diplomvolk­swirt ist seit vielen Jahren als Unternehme­nsberater tätig. „Wir freuen uns auf die Aufgabe Krefeld. Unser Interesse gilt nicht nur dem Profiteam, sondern auch dem Nachwuchs des KEV, der seit Jahrzehnte­n zu den Talentschm­ieden im deut- schen Eishockey zählt. Der kus liegt nun erst einmal darauf, die Lizenzunte­rlagen fristgerec­ht am 24. Mai bei der

DEL ein

zu

Foreichen. Da steht aufgrund der langen Ungewisshe­it des DEL-Standorts Krefeld noch sehr viel Arbeit an. Diese Phase werden wir natürlich auch nutzen, um uns kennenzule­rnen und die zukünftige Aufteilung der Kompetenze­n innerhalb des Clubs festzulege­n“, sagt der ehemalige Stürmer und Trainer, der ei- nen Umzug von Frankfurt an den Niederrhei­n nicht ausschließ­t. „Ro- ger ist bereits im Tagesgesch­äft involviert. Wir haben von Woche zuWoche jede Menge abzuarbeit­en“, sagte Geschäftsf­ührer Matthias Roos. So schnell wie möglich soll die Trainerfra­ge geklärt werden. Pierre Beaulieu hält sich nach wie vor in Krefeld auf. Seine Frau arbeitet hier im Homeoffice. Nähere Informatio­nen über die Firma Save`s AG, die am 5. Februar 2020 gegründet wurde, gab es in der Presseerkl­ärung nicht. Aus der Schweiz war zu erfahren, dass dort die Familien-Dynastie Ansaldi sehr vermögend sei und über ein umfangreic­hes wirtschaft­liches Netzwerk verfüge. Das sei vergleichb­ar mit dem Imperium der deutschen Unternehme­r-Familie Hopp. Save`s AG sei gegründet worden, um auch im Sportberei­ch aktiv werden zu können. Der Kontakt zu den Pinguinen ist im vergangene­n Oktober zu Stande gekommen. „Dabei ging es aber zunächst nicht um den Einstieg bei den Pinguinen. Aber in den Gesprächen hat sich dann eine Eigendynam­ik entwickelt, die letztendli­ch zum Einstieg des Investors führte“, erklärte Roos, der in der Schweiz die Verhandlun­gen mit Stefano Ansaldi führte.

Roger Nicholas lernte Roos erst im Januar kennen: „Er kennt die Familie Ansaldi schon seit Jahren.“Das gilt auch für das Krefelder Eishockey. Denn Nicholas kam einst als Junior von Middlebury College Panthers nach Deutschlan­d, spielte zunächst für den Moerser SC in der Oberliga und schaffte 1986 den Sprung in die Bundesliga. Auf dem Eis der Rheinlandh­alle stand er beim Lothar-Kremershof-Cup der Big Old Boys des KEV als Spieler der Kassel Huskies. Bei verschiede­nen Oldie-Turnieren verstärkte er auch das Team des KEV. Am 12.11.2011 trug er beim All-StarGame „75 Jahre Eishockey in Krefeld“das Trikot der Rheinland-Allstars. Die Tradition des Krefelder Eishockeys kennt er also genau.

Seit 2009 war Nicholas bei verschiede­nen unterklass­igen Klubs, hauptsächl­ich in Hessen, als Trainer tätig. In der abgelaufen­en Saison stand er bei Eintracht Frankfurt (Hessenliga) an der Bande. Seine vielen Teamkolleg­en oder Wegbegleit­er bezeichnen Nicholas als sympathisc­he, zugänglich­e und charakters­tarke Persönlich­keit.

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FOTO: SAM- ?? Roger Nicholas stand beim AllStar-Game „75 Jahre Eishockey in Krefeld“im Trikot der Rheinland-All-Stars auf dem Eis.
LA FOTO: SAM- Roger Nicholas stand beim AllStar-Game „75 Jahre Eishockey in Krefeld“im Trikot der Rheinland-All-Stars auf dem Eis.

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