Rheinische Post Krefeld Kempen
„kulturstoff“näht Masken zur Unterstützung der Kulturszene
(cpu) Das Berufskolleg Vera Beckers fördert eine gemeinnützige Initiative, der auch ehemalige Schülerinnen angehören: Drei junge Leute aus Krefeld, Ivy Kaltenhäuser, Finn Ludwig und Sophie Moller, haben vor einigen Wochen, als die Corona-Krise sich immer stärker ausweitete, überlegt, wie sie Gesichtsmasken zu einem guten Preis herstellen und mit dem Verkaufserlös einen solidarischen Beitrag zur Krise leisten können. Schnell fanden sich weitere junge Leute, darunter auch ehemalige Schülerinnen des Berufskolleg Vera Beckers, die die Initiative unterstützten. Einige hatten Nähmaschinen, andere liehen sich welche aus dem Familien- oder Bekanntenkreis. Die Deutschen Pfadfinder St. Georg in Uerdingen stellten Räumlichkeiten für die Näharbeiten zur Verfügung. Stoff konnte lokal in Krefeld eingekauft werden, das Stoffhaus machte für den guten Zweck einen guten Preis.
Da den jungen Menschen das kulturelle Leben in Krefeld wichtig ist, waren sie sich schnell einig, dass sie den Erlös aus dem Maskenverkauf an kulturelle Einrichtungen in Krefeld spenden wollten, denn diese werden bedingt durch die Absage von Großveranstaltungen wohl sehr lange von den Corona-Schließungen betroffen sein. Der Verkaufserlös geht deshalb an den Schlachthof, die Kulturrampe, die Tannenhöhe und den Primuspalast in Krefeld.
„kulturstoff“– diesen Namen haben die jungen Leute ihrer Initiative gegeben – konnte das Nähen der Masken vor drei Wochen starten, bisher wurden 800 Masken hergestellt und zum großen Teil bereits verkauft. Die wiederverwertbaren Behelfs-Mund-Nase-Masken sind aus Baumwolle doppellagig genäht und können im Kochwaschgang oder bei 60 Grad gewaschen werden. Sie werden für mindestens fünf Euro verkauft, alles darüber hinaus liegt im Ermessen der Käufer. Einen Euro behält die Initiative ein, um die Produktionskosten zu decken. Die Masken liegen in einigen Geschäften in Krefeld aus, nachzusehen auf dem Facebook- oder Instagram-Auftritt von kulturstoff. Dort findet sich auch die Zeiten, wann die Masken auf Märkten angeboten werden. Der Name „kulturstoff“wurde im übrigen bewusst gewählt, da er viel Raum für zukünftige Projekte auch nach der Krise lässt – Stoff muss sich nicht nur auf Textilien beziehen.
Zur Unterstützung der Initiative hat das Berufskolleg Vera Beckers 200 Masken gekauft, die Mitglieder des Kollegiums nun gegen eine Spende erwerben können. Denn am Berufskolleg startete jetzt der Präsenzunterricht und bald stehen nicht wenige Prüfungen an.
„Kulturstoff zeigt, dass viele junge Menschen sich neben Ausbildung, Studium und Beruf sehr engagiert in schwierigen Zeiten für das Gemeinwohl einsetzen. Das freut uns sehr und das unterstützen wir gerne“, erklärt Stefan Bur, Schulleiter des Berufskolleg Vera Beckers.