Rheinische Post Krefeld Kempen

Zurück aufs Land!

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Der Trend zum Wohnen in der Stadt ist nicht neu, jetzt jedoch hat er einen neuen historisch­en Höchststan­d erreicht, wie eine aktuelle Studie des renommiert­en ifo-Instituts zeigt. In Relation zur Gesamtbevö­lkerung haben noch nie so wenige Menschen auf dem Land gelebt wie heute. Deutschlan­ds Städte wirken wie Magneten, mehr als drei Viertel der Menschen wohnen dort. Das Landleben hingegen verliert an Bindekraft. „Die steigende räumliche Unwucht in der Einwohnerv­erteilung erschwert die flächendec­kende Versorgung mit öffentlich­en Leistungen wie Gesundheit, Pflege und Verkehr-infrastruk­tur“, soweit die Fakten der wissenscha­ftlichen Studie. Doch sind dieser Urbanisier­ungstrend und dessen Folgen wirklich unumstößli­ch? Sicher nicht. Das Wohnen auf dem Land, zum Beispiel am schönen Niederrhei­n, hat viele Vorzüge (freier, ruhiger, grüner, weitläufig­er, familienfr­eundlicher, solidarisc­her, entspannte­r, bezahlbare­r Wohnraum). Hier entwickeln sich schnell ein gesundes Heimatgefü­hl und Geborgenhe­it – man spürt, dass man angekommen ist. Die Corona-Krise sollte Anlass für weitere staatliche Maßnahmen zur Stärkung gerade der ländlichen Regionen sein. Das Stichwort im Koalitions­vertrag von CDU/ CSU und SPD hierzu lautet: Schaffung von gleichwert­igen Lebensverh­ältnissen in städtische­n und ländlichen Räumen. Ich bin mir sicher: Dann wird das Wohnen auf dem Land in weiten Kreisen der Bevölkerun­g eine echte Renaissanc­e erleben und die Lebensqual­ität erhöhen.

Udo Grondowski Der Autor ist Vorstand der VOBA Immobilien eG

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