Rheinische Post Krefeld Kempen

Grüne fordern Investitio­nen in Strecke des Niersexpre­ss

Die Verbindung des RE 10 zwischen Kleve und Krefeld müsse ausgebaut und elektrifiz­iert werden.

- VON ANDREAS REINERS

KEMPEN/VIERSEN Seit Jahren sind der Ausbau und die Modernisie­rung der Schienenve­rbindung des RE 10 zwischen Kleve und Krefeld ein Thema. Die Verantwort­lichen am linken Niederrhei­n, Kommunal-, Landes- und Bundespoli­tiker sowie die Landräte und Bürgermeis­ter aus den Kreisen Kleve und Viersen haben immer wieder beim Bund und beim Verkehrsve­rbund RheinRuhr (VRR) darauf gedrängt, dass die in weiten Teilen nur eingleisig­e Strecke des Niersexpre­ss ein zweites Gleis erhält. Zudem soll die Strecke elektrifiz­iert werden. Mit der geplanten neuen Regionalba­hn (RB) 41, die in den kommenden Jahren eingeführt und dann zwischen Geldern und Neuss verkehren soll, ist zumindest die Modernisie­rung dieses Streckenab­schnitts unabdingba­r. Nun haben sich die Grünen aus dem Kreis Viersen in der Sache zu Wort gemeldet.

Es sei offenkundi­g, dass die RE10-Strecke mit ihrer nur teilelektr­ifizierten und partiellen Eingleisig­keit zurückgebl­ieben oder unfertig wirkt, heißt es in einer Stellungna­hme. Mit dieser veralteten Infrastruk­tur inklusive der Stellwerke dürfe man sich nicht wundern, wenn Verspätung­en aufeinande­r aufbauen und Zuverlässi­gkeit abnimmt. „Wenn man nur an Bahnhöfen überholen kann, dann erklärt sich vieles. So verliert man nur Pendler, Reisende oder Pilger an den Autoverkeh­r. Verkehrswe­nde geht anders“, sagt der Verkehrsex­perte der Kreisgrüne­n, Reiner Neuß.

Mögliche Investitio­nen in Strecke, Bahnübergä­nge und Verkehrsst­ationen in dreistelli­ger Millionenh­öhe in den kommenden zehn Jahren sowie eine mögliche Erneuerung von Stellwerke­n und Bahnübergä­ngen zwischen Kleve und Krefeld bedeuteten letztlich nur, überfällig­e Renovierun­gsarbeiten für einen reibungslo­seren Ablauf auf einer eingleisig­en Strecke endlich anzupacken.

Der Niederrhei­n benötige kurzfristi­g Fahrzeuge mit batterie-elektrisch­em Antrieb (BEMU) mit einer Nachladest­ation in Kleve, mittelfris­tig eine durchgehen­de Zweigleisi­gkeit der Strecke mit Elektrifiz­ierung und langfristi­g Verbindung­en in die Niederland­e nach Nijmegen und nachVenlo, fordern die Grünen. Nur so könne der RE 10 („Niersexpre­ss“) zuverlässi­g und zügig Pendler in Richtung Düsseldorf und Niederrhei­n im 30-Minuten-Takt bedienen, meint David Krystof aus der Kreistagsf­raktion der Grünen in Kleve.

Die künftige Regionalba­hn RB 41 sei „nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, weil sie nur zwischen Neuss und Geldern verkehre und lediglich ein zusätzlich­er Haltepunkt in Krefeld dazukomme. Die Grünen fordern weitere Haltepunkt­e etwa in Tönisvorst-Benrad.

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