Rheinische Post Krefeld Kempen
Täter sollen mit Machete in die Wohnung gestürmt sein
Zwei Krefelder stehen wegen räuberischer Erpressung und gefährlicher Körperverletzung vor Gericht.
(BL) Ein Duo aus Krefeld muss sich wegen besonders schwerer räuberischer Erpressung und gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht verantworten. Es soll für den bewaffneten Überfall auf zwei Männer und eine Frau verantwortlich sein. Einer der Angeklagten schwieg zu den Vorwürfen, der andere stritt eine Tatbeteiligung ab. Beide befinden sich in Untersuchungshaft.
Im Februar soll einer der Männer, ein 40-jähriger Krefelder, mit einem unbekannt gebliebenen Komplizen in eine Wohnung eingedrungen, Menschen bedroht, verletzt und Wertsachen mitgenommen haben. Der 39-Jährige hatte sich bereits vor der Tat dort aufgehalten. Das räumte er auch vor Gericht ein. Er war ein guter Bekannter des Wohnungsinhabers und hatte bereits mehrfach Drogen bei ihm gekauft. Als er sich verabschiedete und die Haustür öffnete, stürmten zwei maskierte und bewaffnete Männer herein. Die Anklage geht davon aus, dass der 39-Jährige von dem Überfall wusste und nicht selber Opfer war, wie er sagt. Der Angeklagte dagegen gab an, er sei von den zwei Maskierten geschlagen worden und habe sich wegen schlechter Erfahrungen in der Vergangenheit nicht getraut, einzugreifen.
Die Täter raubten Drogen, 1000 Euro, Handys und Schmuck, sagte der 23-jährige Wohnungsinhaber. Er glaube nicht, dass sein Bekannter von dem Überfall wusste. Den 40-Jährigen habe er nie gesehen. Er selber wurde mit mehreren Schnitten verletzt. Er habe ein Küchenmesser, eine Machete und eine Schusswaffe bei den Unbekannten gesehen. Zur körperlichen Auseinandersetzung mit den Tätern sei es gekommen, weil er Angst um seine Exfreundin gehabt habe. Dabei wurde er mit einem Messer angegriffen. Auf Nachfrage besteuerte er in Richtung der Angeklagten:„Die waren es nicht!“
„Ich hab nur noch gesehen, dass das Blut spritzte“, erinnerte sich die Exfreundin. Sie sei über den Angriff auf ihren Exfreund schockiert gewesen. Den Mitangeklagten hatte sie auf Fotos bei der Polizei erkannt. Im Gerangel sei beiden Tätern die Maske verrutscht. Außerdem sei er ihr sehr nahe gekommen, als er ihr den Arm gebrochen habe. Die Frau sprach davon, dass Aussagen zum Teil abgesprochen sein sollen. Die Verhandlung wird fortgesetzt.