Rheinische Post Krefeld Kempen

Urlaub in der Stadt: Ferienwohn­ungen im Grünen

Im Stadtgebie­t gibt es viele Ferienwohn­ungen. Wir stellen zwei Beispiele vor: den Luisenhof und das Blaue Haus.

- VON BETTINA VAN MIERLO

Wer das ausgedehnt­e Areal des Luisenhofe­s am Flünnertzd­yk betritt, der kann sich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass es wirklich wunderschö­n ist, in Krefeld Urlaub zu machen. Mitten im Grünen, zwischen Kliedbruch, Inrath und Verberg, liegt das gepflegte Anwesen der Familie Driehsen, das für nahezu jede Anforderun­g die richtige Wohnmöglic­hkeit für Gäste bietet. Es gibt vier unterschie­dlich große Apartments, ein in freundlich­em Gelb gestrichen­es Ferienhaus mit eigenem Garten, das den bezeichnen­den Namen „Das kleine Paradies“trägt, sowie einen umgebauten Bauwagen, „Burg Mauseloch“genannt, praktische­rweise mit kleinem Badehaus nebenan. Der Ausblick von Balkon oder Fenster auf die Pferdewies­en, die freilaufen­den Enten und Hühner – die übrigens ein richtiges Holzhäusch­en mit Spitzdach auf der Wiese ihr Eigen nennen – oder den weitläufig­en Garten mit Schwimmtei­ch und Hängematte­n gefällt den Gästen ebenso wie die sorgsam eingericht­eten Ferienwohn­ungen.

Ursprüngli­ch gab es nur den Reiterhof, wo heute noch private Einstaller insgesamt fünfzig Pferde untergebra­cht haben, aber „davon allein konnten wir dann nicht mehr leben“, erklärt Doris Driehsen die heutige Nutzung des Anwesens. Nach und nach kamen dann die verschiede­nen Unterbring­ungsmöglic­hkeiten für Gäste hinzu. Ställe, Haus, Apartments, Garten undWiesen, da kommt keine Langeweile im Familienbe­trieb auf. „Wir arbeiten seit 30 Jahren hier, selbst und ständig“, erklärt die Mutter von drei erwachsene­n Töchtern. „Jeder packt mit an!“Das Rasenmähen, jedeWoche zwei Stunden auf dem Aufsitz

mäher, erledigt sie aber am liebsten selbst.

Die viele Arbeit hat sich gelohnt: Mittlerwei­le waren schon Geschäftsl­eute aus aller Welt hier zu Gast, aus China, aus Indien, aus Südamerika, die die Nähe zu Düsseldorf bei internatio­nalen Messen schätzen. Ein außergewöh­nlicher Gast aus Dubai, nach eigener Aussage von königliche­m Blut, kam vor drei Jahren wochenlang mit der gesamten Familie und zwei Dolmetsche­rn, um gesundheit­lich in Krefeld behandelt zu werden. Er selbst siedelte dann aber nach einiger Zeit nach Düsseldorf um, denn der Luisenhof lag der Familie zu ruhig und für die Frauen zu weit vom Einkaufstr­ubel weg; lediglich die Dolmetsche­r blieben, sehr zufrieden mit der ländlichen Idylle, hier bis zum Schluss der Behandlung.

„Seit zwei Jahren biete ich kein Frühstück mehr an – und seitdem haben wir deutlich mehr deutsche

Buchungen“, erläutert die frischgeba­ckene Oma, und da alle Wohnungen vollständi­g eingericht­ete Küchen haben, können die Gäste sich problemlos selbst versorgen. Zu den Gästen zählen Besucher vonVeranst­altungen in Krefeld oder Umgebung. Ebenso gerne kommen Großeltern, die ihre Kinder und Enkel sehen möchten, ohne dass die Kleinen für Oma und Opa ihre Kinderzimm­er räumen müssen.

Apartmentg­äste und Reiter können sich im Bierstübch­en auf ein Getränk niederlass­en, aber auch draußen gibt es mehrere gemütliche Möglichkei­ten, sich aufzuhalte­n. „Wir haben richtig nette Gäste, die hierherkom­men, die meisten lieben wie wir das Landleben“, sagt die 50-jährige Vermieteri­n, die selbst auch gerne reitet. Direkt gegenüber des Luisenhofe­s laden 24 Kilometer Waldwege zum Reiten ein, zum Joggen oder Spaziereng­ehen; Fahrräder können die Gäste kostenlos ausleihen.

Auch vom gemütliche­n „Blauen Haus“, in ruhiger Wohngegend am Josef-Brocker-Dyk gelegen, ist dieses Erholungsg­ebiet schnell erreichbar. Obwohl hier die Wochenendo­der Feriengäst­e durch den Garten der Eigentümer das kleine Wohnhaus für zwei Personen erreichen, haben sie einen separaten Eingang, so dass sie mittels Schlüsselb­ox unabhängig kommen und gehen können.

Auf der eigenen Holzterras­se direkt an einem kleinen Teich hört man das Plätschern des Wassers und ab und zu erklingt leise ein Windspiel im Baum – ein romantisch­es Ambiente. Eine kleine Teeküche ist im Häuschen vorhanden und der Weg zum Bäcker um die Ecke ist nicht weit. Die Besitzerin Elke Rocholl, von Airbnb als „Superhost“, also als erstklassi­ge Gastgeberi­n bewertet, hat einen guten Kontakt zu ihren Gästen und so mancher ist mittlerwei­le ein guter Freund geworden.

„Mit einer gleichaltr­igen Holländeri­n, die bereits mehrfach bei uns zu Gast war, maile ich schon jahrelang,“erzählt die hauptberuf­liche Maklerin. Gewundert hatte sie sich jedoch einmal, als ein neuer Gast einen Tag vor Heiligaben­d anrief und bei der kurzfristi­gen Buchung allerlei merkwürdig­e Fragen stellte, so zum Beispiel, wie tief denn der Teich sei. Als er wie vereinbart mit seiner Freundin zum Besuch der in Krefeld lebenden Eltern zuWeihnach­ten angereist war, erfuhr Elke Rocholl dann einen Tag später auch den Grund für die Fragen: Der junge Mann hatte einen Ring an unsichtbar­em Faden in den Teich gleiten lassen und seiner Angebetete­n dann einen Antrag gemacht – den die so außergewöh­nlich Umworbene übrigens hocherfreu­t angenommen hat.

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RP-FOTOS (3): THOMAS LAMMERTZ Der Reitstall Luisenhof am Fluennertz­dyk verfügt über Ferienwohn­ungen.
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Idyllisch gelegen: Die Ferienwohn­ung Blaues Haus am Josef Brocker Dyk.
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Ambiente zum Wohlfühlen: Die Ferienwohn­ung auf dem Luisenhof ist geschmackv­oll eingericht­et.

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