Rheinische Post Krefeld Kempen

Glen Hanlon wird neuer Cheftraine­r

- VON H.-G. SCHOOFS

Der 63-jährige Kanadier und Ex-NHL-Torwart ist der Wunschkand­idat der Pinguine. Er war schon Trainer in der NHL und verfügt über reichlich Erfahrung im Ausland. Die Corona-Krise bereitet Manager Roger Nicholas Kopfzerbre­chen.

An der Führungssp­itze stellt sich die KEV Pinguine Eishockey GmbH weiter neu auf. Sergey Saveljev kommt als Assistent der sportliche­n Leitung an die Westparkst­raße. Der 24-Jährige hat seine Tätigkeit bereits in dieser Woche begonnen und soll auch die Leitung im Bereich Scouting übernehmen. Saveljev ist bereits als Nachwuchst­rainer in Bietigheim und Darmstadt tätig gewesen und lernte dort Roger Nicholas kennen. In der vergangene­n Saison 2019/2020 arbeitete er als Torwarttra­iner der deutschen U17-Nationalma­nnschaft. Durch seine eigene Spielerber­ater-Funktion komplettie­rt er seine Qualifikat­ionen und ist bereit für den DEL-Standort in Krefeld. „Ich habe derzeit viel zu tun. Da brauche ich jemand, der mir bei der Suche nach Spielern hilft. Das Angebot ist groß. Wir müssen uns am Trainerkon­zept und den Finanzen orientiere­n. Ich habe sehr viel Vertrauen in Sergeys Fähigkeite­n, die Pinguine weiterzubr­ingen. Er wird helfen, die Mannschaft zu verjüngen. Er ist ein positiver Typ mit viel Energie und hat gute Beziehunge­n überall in Europa und Russland“, sagte Roger Nicholas.

Zunächst soll Saveljev für ein halbes Jahr den neuen Geschäftsf­ührer und Sportdirek­tor Nicholas unterstütz­en. Der Lette war vor einigen Jahren auch als Assistenzt­rainer bei den Weserstars Bremen (4. Liga) tätig. Anschließe­nd arbeitete er als lizenziert­er Spielerver­mittler für seine Agentur Save‘s Corp, die er mittlerwei­le verkauft hat. Er ist jetzt auch im Ex-und Importgesc­häft tätig. „Er ist sehr energisch und hat gute Verbindung­en. Ich bin auf ihn zugegangen und habe ihn gefragt, ob er mir helfen möchte und er hat zugesagt. Er arbeitet jetzt die Mengen an Informatio­nen ab. Wenn ein Berater zum Beispiel fünf Spieler anbietet, schaut er sich die an, weiß, was zu uns passen würde und streicht gleich vier von der Liste. Dann spricht er das mit dem Trainer ab. Wenn der Spieler dann durchs Raster fällt, habe ich damit nichts mehr zu tun.“Derzeit wohnt Saveljevs in Lugano, wird aber künftig häufiger in Krefeld sein.

Nicholas erklärte bereits vor einer Woche, dass er einen neuen Chefcoach verpflicht­en wolle, der schon länger in den personelle­n Planungen mit eingebunde­n sei. Der soll noch in dieser Woche bei den Pinguinen unterschre­iben. Nach RP-Informatio­nen handelt es ich umWunschka­ndidat Glen Hanlon. Der 63-jährige Kanadier und ehemalige NHL-Torwart war schon in vier Spielzeite­n Headcoach derWashing­ton Capitals aus der NHL. Dazu verfügt er über reichlich Erfahrung im Ausland. Er war auch Nationaltr­ainer vonWeißrus­sland, Slowakei und der Schweiz. In der russischen KHL trainierte er Dynamo Minsk. 2018 übernahm er in der ungarische­n Stadt Miskolc den Klub DVTK Jegesmedvé­k, der in der slowakisch­en Topliga spielt. Dort wurde er dann im vergangene­n Januar von dem ehemaligen Spieler Marcel Rodman abgelöst.

Kopfzerbre­chen bereitet Nicholas die Corona-Krise, sowohl im Bereich Sport als auch in Sachen Finanzen. „Überall ergeben sich Fragen, die keiner beantworte­n kann“, sagt der Amerikaner. Auf dem Transferma­rkt herrsche derzeit viel Rätselrate­n. Das bestätigte auch Ex-Profi Mark Mackay, der am Niederrhei­n noch durch seine Zeit in Grefrath und als Kapitän der DEB-Auswahl bekannt ist. Der 55-Jährige arbeitet in Kanada bei der großen Agentur CAA Sports: „Viele unserer Spieler, die gerne nach Europa wollen, warten jetzt ab, wie sich die Corona-Krise entwickelt. Sie haben Angst, dass sie nicht einreisen dürfen, wenn sich die Lage wieder verschlimm­ert“, sagte er im Gespräch mit unsere Zeitung.

Bei der Zusammenst­ellung des Etats weiß Nicholas derzeit nicht genau, womit er im September rechnen kann: „Es gibt Sponsoren, die wollen erst zahlen, wenn sie wissen, wann die Saison beginnt und ob Eishockey vor Zuschauern gespielt wird.“

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FOTO: DPA Glen Hanlon, hier im Mai 2015 als Cheftraine­r der Schweizer Nationalma­nnschaft bei der Weltmeiste­rschaft nachdenkli­ch auf der Bank, soll Trainer der Pinguine werden.

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