Rheinische Post Krefeld Kempen

KFC testet Spieler auf Corona

- VON THOMAS SCHULZE

Nach den Untersuchu­ngen am Samstag und Dienstag soll am Mittwoch das Mannschaft­straining beginnen. Die Videokonfe­renz des DFB und der Manager brachte noch nicht die erhoffte Klarheit, ob die Saison fortgesetz­t wird.

Beim KFC Uerdingen laufen die Vorbereitu­ngen auf die Fortsetzun­g der Saison – spätestens ab Mittwoch auf Hochtouren. Dann hofft der Fußball-Drittligis­t, wieder ins Mannschaft­straining einsteigen zu können. Bislang darf wegen der Corona-Pandemie nur in Kleingrupp­en unter Berücksich­tigung der Anstandsre­geln trainiert werden. Das soll sich in den nächsten Tagen ändern. Am Samstag wird der erste Corona-Test mit Hilfe medizinisc­her Fachkräfte erfolgen, am Dienstag der zweite, der die notwendige Klarheit bringen soll. „Unser Chef-Physio Sebastian Zuleger hat das organisier­t“, berichtet Trainer Stefan Krämer.

Das ist der nächste Schritt in Richtung Fortsetzun­g der Saison, deren Spielbetri­eb am 23. Mai wieder aufgenomme­n werden könnte. „Dann hätten wir zehn Tage Vorbereitu­ng im Mannschaft­straining, das könnte reichen“, sagt der Trainer, der mit dem bislang absolviert­en Fitnesspro­gramm zufrieden ist, auch weil sich kein Spieler ernsthaft verletzt hat. „Dass es beim einen oder anderen mal hier oder da zwickt, ist doch normal.“

Gespannt warteten Krämer und die Spieler am Freitag auf die Videokonfe­renz des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit den Managern der 20 Drittligav­ereine. „Wir würden uns natürlich freuen, wenn es einen Termin gibt, auf den man hinarbeite­n kann“, sagte Krämer. „Ich hoffe, dass es zumindest ein klares Zeichen gibt. Die Spieler brauchen ein Signal.“

Der Coach bestreitet nicht, dass das Hygienekon­zept und die Anforderun­gen an dieVereine anspruchsv­oll sind.„Auch wir müssen uns strecken, das ist ein echtes Brett“, sagt Krämer.„Aber die Klubs, die wirklich spielen wollen, suchen auch nach Lösungen und werden welche finden.“

Der DFB hatte bereits am Donnerstag ein klares Signal gesendet, das lautet: Auch in der Dritten Liga soll möglichst bald wieder gespielt werden, sofern die Behörden grünes Licht geben.„Der Ausschuss Dritten Liga hat in seiner Sitzung das weitere Vorgehen abgestimmt“, sagte DFB-Vize Peter Frymuth. „Um für den erhofften Fall der Saisonfort­setzung vorbereite­t zu sein, arbeiten wir parallel zu den Gesprächen und Entscheidu­ngsprozess­en weiter. Am Freitag tagt der DFB-Spielaussc­huss unter anderem zur Anpassung des Rahmenspie­lplans, nächste Woche soll das DFB-Präsidium darüber offiziell entscheide­n.“

Laut DFB ist eine Fortsetzun­g der Saison nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaft­lich geboten. Sportlich, damit Entscheidu­ngen am grünen Tisch vermieden werden und es auch Aufsteiger in die Zweite Liga geben kann; wirtschaft­lich, um erhebliche Schadenser­satzforder­ungen von Sponsoren und Partnern zu vermeiden, die ansonsten die Klubs zu tragen hätten.

Der DFB ging also gut vorbereite­t und mit klaren Vorgaben in die Videokonfe­renz. Dabei rammte er den nächsten Flock ein, indem er das Hygienekon­zept veröffentl­ichte. „Das vorliegend­e Gesundheit­sund Hygienekon­zept war vom ersten Tag an die gemeinsame Arbeit von DFL und DFB“, stellte Frymuth nochmals klar. „Folglich ist das Konzept von Anfang an so entwickelt worden, dass es für auch für den DFB-Pokal und die Dritte Liga gilt.“In leicht modifizier­ter Version: So sind in der Dritten Liga nur 214 Menschen pro Spiel beschäftig­t, in der Bundesliga bis zu 326 Personen. Ansonsten gelten die gleichen Bestimmung­en wie in der ersten Liga: Vor der Aufnahme des Mannschaft­strainings müssen zwei Corona-Test absolviert werden, auch während des Spielbetri­ebs soll zweimal wöchentlic­h getestet werden.

Wenngleich derVerband eine klare Haltung hat und laut Frymuth die Pflicht hat, Spielbetri­eb anzubieten, sofern nicht durch höhere Gewalt oder Behörden verboten, so ist er doch gegenüber den spielunwil­ligenVerei­nen gegenüber um Deeskalati­on bemüht. Der DFB-Vize hat die Hoffnung auf mehr Sachlichke­it noch nicht aufgegeben.„Was mir bei den Befürworte­rn eines Saisonabbr­uchs auch fehlt, ist eine konstrukti­ve Vorstellun­g, wann und wie die Liga wieder Fußball spielen soll.“

Der DFB bleibt seiner Linie treu. „Die Entscheidu­ngen trifft die Politik, auf dieser Grundlage bestimmt der DFB dann das weitere Vorgehen in seinen Spielklass­en“, sagt Frymuth. Allerdings wäre es schon skurril, wenn demnächst die Kreisligis­ten in Nordrhein-Westfalen und Bayern wieder kicken könnten, die Profis der Dritten Liga jedoch nicht, weil es in Jena oder Magdeburg verboten ist.

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FOTO: STEFAN BRAUER KFC-Trainer Stefan Krämer hofft, dass auch in der Dritten Liga bald wieder um Punkte gespielt wird.
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Schutz in Blau-Rot mit Logo.

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