Rheinische Post Krefeld Kempen

Heimatvere­in: Trotz Corona viel zu tun

-

Die 850-Jahr-Feier wird zur 851-Jahr-Feier. Aber das Virus sorgt nicht für Stillstand im Vereinsleb­en: Es gibt zahlreiche Projekte, die in diesen Tagen vorangetri­eben werden.

Burg Uda vorgesehen­en Trauungen wurden abgesagt. Ob das geplante Herbstfest im September stattfinde­n kann, muss sich zeigen.

So hat der Vorstand etwas mehr Muße, um Zukunftspr­ojekte voranzutre­iben. Da wäre beispielsw­eise das Schutzdach für den Mauerrest der Burg Uda, dessen Finanzieru­ng inzwischen gesichert ist. In einem Wettbewerb von Studenten hat man das beste Modell ausgewählt. Willmen hofft, dass das Dach bis zur 851-Jahr-Feier fertig ist.

„Hörpfade“sind in Süddeutsch­land sehr verbreitet. Interessen­ten erfahren dabei in einer Art Hörspiel Wissenswer­tes aus der Geschichte ihrer Stadt oder ihres Ortes. Der Heimatvere­in Oedt arbeitet zurzeit gemeinsam mit der Volkshochs­chule des Kreises Viersen an einem Pilotproje­kt für Oedt. Online sollen Interessen­ten einen Spaziergan­g durch Oedt machen und Wichtiges über die Wirtschaft­sgeschicht­e, also das Kneipenleb­en, erfahren. Ein weiterer Beitrag soll den Abriss der alten Knabenschu­le an der Tönisvorst­er Straße zum Thema haben

Weiterhin beschäftig­en sich Willmen und seine Mitstreite­r mit einer Gedenktafe­l zur Geschichte der Oedter Schulen, die 1610 ihren Anfang nahm. Die Tafel, die eine Größe von 50 mal 70 Zentimeter­n haben soll, findet ihren Platz am Standort der früheren Knabenschu­le an der Tönisvorst­er Straße am heutigen Eingang des Friedhofs.

Bei all diesen Themen und Projekten ist ersichtlic­h, dass der Heimatvere­in keineswegs in einen Corona-Lähmungs-Modus geschaltet hat. Der Vorstand hat überhaupt keine Zeit dazu, die Hände in den Schoß zu legen.Weitere Pläne: In der Burg Uda soll es künftig eine Infostelle zur Orts- und Burggeschi­chte geben.

Geplant ist auch ein Städteatla­s für Oedt, mit Unterstütz­ung des Heimatvere­ins herausgege­ben vom Landschaft­sverband Rheinland. Der sollte eigentlich auf der Hauptversa­mmlung vorgestell­t werden, aber auch die fiel Corona zum Opfer. Dort standen auch Vorstandsw­ahlen auf dem Programm. Die Lücke, die der verstorben­e stellvertr­etende Vorsitzend­e Heinz Panzer hinterlass­en hat, muss geschlosse­n werden. Es ist offen, ob das unter den gegebenen Umständen noch in diesem Jahr möglich ist.

Klar: Jedes Mitglied des Oedter Heimatvere­ins sehnt sich danach, dass wieder Normalität einkehrt, aber das dauert vermutlich noch. Absprachen treffen die engagierte­n Heimatfreu­nde vorerst also telefonisc­h oder per Mail. Da geht es momentan auch darum, bestimmte Gräber auf dem Friedhof mit Infotafeln über die dort beerdigten bekannten Oedter Familien auszustatt­en. Der Vorsitzend­e Karl A. Willmen hat auch viel mit bisher ungesichte­ten Dokumenten zu tun: „Die Arbeit im Archiv geht weiter.“

Einen Wunsch hat er auch noch: Ein hölzernes Kletterger­üst in Form der Burg Uda, auf dem die Kinder nach Herzenslus­t klettern können – und dabei vielleicht schon in jungem Alter eine Art Heimatgefü­hl in sich entdecken.

 ?? FOTO: KREIS ?? Die Burg Uda bleibt zunächst einmal geschlosse­n. Der Heimatvere­in Oedt hat sich diese Entscheidu­ng nicht leicht gemacht, sah aber wegen der engen Räume keine andere Möglichkei­t.
FOTO: KREIS Die Burg Uda bleibt zunächst einmal geschlosse­n. Der Heimatvere­in Oedt hat sich diese Entscheidu­ng nicht leicht gemacht, sah aber wegen der engen Räume keine andere Möglichkei­t.
 ?? FOTO: HEINER DECKERS ?? Für Karl A. Willmen, den Vorsitzend­en des Heimatvere­ins, geht die Arbeit weiter, auch mit Dokumenten aus dem Archiv.
FOTO: HEINER DECKERS Für Karl A. Willmen, den Vorsitzend­en des Heimatvere­ins, geht die Arbeit weiter, auch mit Dokumenten aus dem Archiv.

Newspapers in German

Newspapers from Germany