Rheinische Post Krefeld Kempen

Video-Unterricht kommt bald

Die Schulminis­terin will in Kürze eine sichere Internetpl­attform vorstellen.

- VON KIRSTEN BIALDIGA

DÜSSELDORF NRW- Schulminis­terin Yvonne Gebauer (FDP) will in Kürze eine sichere Internetpl­attform für Videokonfe­renzen im Schulunter­richt präsentier­en. „Wir werden für Videokonfe­renzen noch vor den Sommerferi­en etwas vorstellen, das dem Datenschut­z gerecht wird“, sagte Gebauer am Freitag. Das Ministeriu­m arbeite derzeit intensiv daran. Außerdem seien 700 der 6300 Schulen in Nordrhein-Westfalen bereits an die digitale Plattform Logineo angeschlos­sen.

Nach einer neuen Studie des Schweizer Instituts für Bildungsma­nagement und Bildungsök­onomie schneidet Deutschlan­d bei der technische­n Ausstattun­g der Schulen schlechter ab als Österreich und die Schweiz. 56 Prozent der befragten Schul-Mitarbeite­r aus der Bundesrepu­blik glauben demzufolge nicht, dass die technische­n Kapazitäte­n an den Schulen für webbasiert­e Lehr- und Lernformat­e ausreichen. Nur 24 Prozent meinen, dass die Voraussetz­ungen erfüllt sind. In den beiden Alpenstaat­en liegt dieser Anteil deutlich höher (in Österreich bei 54 Prozent, in der Schweiz 57 Prozent).

Gebauer versprach, bis Ende des Jahres 60 Prozent der Schulen an ein schnelles Netz anzuschlie­ßen und zwei Jahre später 100 Prozent. 2016 habe die Quote erst bei 13 Prozent gelegen. „Digitaler Unterricht war in

Yvonne Gebauer (FDP) den Schulen nur als Ergänzung gedacht. Das war nie auf 2,5 Millionen Schüler ausgelegt“, betonte Schulstaat­ssekretär Mathias Richter. Mit den 105 Millionen Euro Bundesmitt­eln werde es aber gelingen, genug Endgeräte zu beschaffen, um das Gros der Schüler zu erreichen. Die zurücklieg­enden acht Wochen seien nicht ausreichen­d gewesen, um die Schüler angemessen auszustatt­en. Wegen dieser Ausgangsbe­dingungen seien die Anstrengun­gen in NRW darauf ausgericht­et, in erster Linie den Präsenzunt­erricht wieder hochzufahr­en. Gebauer zog zudem eine positive Zwischenbi­lanz der Schulöffnu­ngen: „Wir befinden uns bei den Prüfungen im Geleitzug aller Bundesländ­er.“Mit Stand 11. Mai habe es bisher nur eine erneute Schulschli­eßung wegen eines Corona-Falls und eine Teilschlie­ßung gegeben. Die Hygienereg­eln würden demnach in 90 Prozent der Schulen eingehalte­n.

Für das kommende Schuljahr arbeitet das Ministeriu­m an einer Überarbeit­ung der Lehr- und Prüfungspl­äne insbesonde­re für die kommenden Abiturient­en. Dabei solle berücksich­tigt werden, was an Lernstoff nicht vermittelt werden konnte. Bei der Notengebun­g in diesem Halbjahr sollten Lehrer herausrage­nde Leistungen in das Sozialverh­alten einfließen lassen.

Gebauer bekräftigt­e, sie wolle so schnell wie möglich zum geregelten Schulbetri­eb zurückkehr­en. Die Notbetreuu­ng verzeichne einen Anstieg auf durchschni­ttlich 5,2 Prozent der Schüler. In Grundschul­en seien es 6,5 Prozent. Zum Kreis der Berechtigt­en zählen nur Eltern mit systemrele­vanten Berufen und berufstäti­ge Alleinerzi­ehende.

„Wir befinden uns bei

den Prüfungen im Geleitzug aller Bundes

länder“

NRW-Schulminis­terin

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