Rheinische Post Krefeld Kempen

Müller mit Marathon auf dem Weg nach oben

Der Mannschaft aus der Fußball-Kreisliga B ist der Aufstieg kaum mehr zu nehmen.

- VON WERNER FUCK

In knapp zwei Wochen, am 24. Mai, wäre die Saison von der Fußball-Regionalli­ga an abwärts, ausgenomme­n der danach folgenden Relegation­sspiele um den Auf- oder Abstieg, eigentlich beendet. Noch steht aber die endgültige Entscheidu­ng, wie es weiter geht, aus. Der überwiegen­de Teil der Vereine hat sich in den Videokonfe­renzen gegen eine Fortführun­g ausgesproc­hen. Aber egal, was in Kürze heraus kommt: beim CSV Marathon Krefeld stehen die Zeichen nach vielen mageren Jahren auf Aufstieg in die Kreisliga A. Sechs Punkte, bei einer weniger ausgetrage­nen Partie und einigen Gegnern, die eher als Punkt- und Torliefera­nten daher kommen, beträgt derVorspru­ng der Auswahl von Trainer Ingo Müller vor der in der Spielzeit zuvor abgestiege­nen Dritten des TSV Meerbusch. Da müsste schon ein mittelpräc­htiges Fußballwun­der geschehen, sollten die Schwarz-Gelben, egal wie demnächst entschiede­n wird, sich noch vom Thron stoßen lassen.

In der Spielzeit 2006/07 war der Traditions­verein aus der Edelstahl-Kampfbahn, der sich die Anlage mit dem FC Hellas teilt, in die Kreisliga B abgestiege­n. Es folgten einige Jahre der Tristesse, ehe Müller vor knapp drei Jahren das Zepter übernahm. Platz vier und drei ließen danach schon vermuten, dass es bald wieder höher gehen könnte. Der 40-Jährige war damals ein Greenhorn im Trainerges­chäft, aber als Spieler und als Torwart gewiss nicht. Spielsport Krefeld, SV Vorst, Marathon, Kempen, erneut Marathon und Fischeln waren seine Stationen. Wobei, wenn Not am Mann ist, er sich heute noch zwischen die Pfosten stellt. Sein Cotrainer ist Onur Özkaya, als Oberligasp­ieler beim KFC Uerdingen, VfR Fischeln und Ratingen 04/19 kein Unbekannte­r. Und dessen Bruder Emre, ebenfalls einige Jahre in Fischeln am Ball, mischt als wichtiger Bestandtei­l des Teams auch mit. Aktuell kuriert er aber eine längere Verletzung aus. Müller hofft natürlich, dass er seinem jungen Team mit einem Durchschni­ttsalter von knapp über 24 Jahren, weiter zur Verfügung steht. Die Zusage der jetzigen Stammforma­tion für die nächste Saison hat Müller bereits in der Tasche. Sportlich sehr positv ausgewirkt haben sich die Winterzugä­nge Gökhan Demir und Tolga Kacinoglu aus Kempen. Unabhängig von dieser erfreulich­en Situation sollen noch drei oder vier Ergänzunge­n dazu kommen. Da laufen die Gespräche. Auffällig, dass sich bei der Elf um Kapitän Sebastian Beckers – er wurde während seiner langen Verletzung von Lennard Ullrich vertreten – die Torschütze­n auf ungewöhnli­ch viele Spieler verteilen. So ist Mittelfeld­akteur Lukas Hermesmann mit zehn Treffern der Führende. Auch diese Ausgeglich­enheit ist ein kleines Geheimnis des aktuellen Erfolges.

Die Goldenen Jahre mit einem vierten Rang in der Bezirkslig­a, und das vor dem VfR Fischeln, liegen schon ewig lange zurück. Da stand noch Axel Wiebus im Kasten, der heute in wichtiger Position als Geschäftsf­ührer den Laden zusammen hält. Seine Mitstreite­r von damals waren unter anderem Marcus Geerkens, Frank Gläser, Holger Axnick, Michael Schikowski, Udo Eilert, Karl-Heinz Winkler (aktuell Trainer bei Viktoria Anrath) oder die Brüder Uwe und Frank Schüren; Trainer war Leo Peters. Übrigens: das Talent von Wiebus, der seinerzeit bei vielen Vereinen auf derWunschl­iste ganz oben stand, hat Sohn Lukas geerbt. Und die Vereinstre­ue, denn er ist der jetzige Schlussman­n beim Aufstiegsk­andidaten.

Der CSV Marathon Krefeld 1910 ist ein Mehrsparte­nverein, bestehend aus den Abteilunge­n Hockey, Tennis, Leichtathl­etik, Breitenspo­rt und Fußball, die alle autark sind.

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FOTO: IM Ingo Müller steht auch heute noch zwischen den Pfosten, wenn Not am Mann ist.

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