Rheinische Post Krefeld Kempen

„Saisonabbr­uch wäre eine Katastroph­e“

Nicht nur für den KFC Uerdingen, sondern für die gesamte Liga. Der DFB plant die Fortsetzun­g am 30. Mai.

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Eigentlich sollte die Saison bereits am 16. Mai fortgesetz­t werden, doch ein paar Fußball-Drittligis­ten weigern sich. Am Montag will der Deutsche Fußball-Bund (DFB) endgültig entscheide­n, ob die Saison am 30. Mai fortgesetz­t wird – sofern die Behörden zustimmen. Wir sprachen darüber mit Frank Strüver, dem Geschäftsf­ührer des KFC.

Was bedeutet die Krise für den KFC Uerdingen?

Strüver Wie für alle Vereine ist die Situation sehr herausford­ernd. Je länger sie fortwirkt, ohne dass sich entscheide­nd was bewegt, wird diese Herausford­erung größer und größer. Wir haben keine Planungssi­cherheit bezüglich der organisato­rischen und wirtschaft­lichen Aufstellun­g in den kommendenW­ochen.Wir wissen nicht ob, wann und gegen wen Spiele stattfinde­n können. Wir als KFC Uerdingen wollen gerne den unterbroch­enen Spielbetri­eb wieder aufnehmen um somit die von uns erwartete Leistung auch zu erbringen. Dafür sind wir, wie alle Drittligis­ten, am Anfang der Saison angetreten.

Und was für sportliche Planungen?

Strüver Für die sportliche­n Planungen ist diese Situation sehr unglücklic­h, nicht zu wissen, welche Perspektiv­en man hat. Normalerwe­ise wären die vergangene­n Wochen die Hochphase der Planungen für die kommende Spielzeit gewesen, aufgrund der aktuellen Situation ist es jedoch nur schwer möglich, nachhaltig­e Entscheidu­ngen zu treffen. Trotz der widrigen Umstände geben wir unser Bestes.

Was heißt das für die Sponsoren bzw. wirtschaft­liche Situation?

Strüver Wenn man sich die durch die Corona-Krise verursacht­e allgemeine wirtschaft­liche Situation anschaut, ist es unschwer zu erkennen, dass potenziell­e Partner aktuell andere Prioritäte­n zu setzen haben. Da rückt das Sponsoring von Sport- und Eventveran­staltungen nicht an erste Stelle. Die Neu-Akquise gestaltet sich in der aktuellen Situation natürlich nicht einfacher. Diese Entwicklun­g haben wir kurzfristi­g in die weitere Planung mit einzubezie­hen, somit haben wir zwangsläuf­ig Sparmaßnah­men im Fokus, um den entstehend­en wirtschaft­lichen Schaden für den KFC Uerdingen so gering wie möglich zu halten. Mit unseren aktuellen Sponsoren gehen wir derzeit in die Gespräche. Die meisten bekennen sich zum KFC und sind sich ihrer gesellscha­ftlichen Rolle als Unterstütz­er des Fußballspo­rts auch sehr bewusst.

Was würde ein Saisonabbr­uch für den KFC bedeuten?

Strüver Für uns ist die Fortführun­g der Saison alternativ­los – auch im Hinblick auf die Tatsache, dass auch in der kommenden Saison vorerst ohne Zuschauer gespielt werden könnte. Sämtliche Planungen müssen dann auf den Prüfstand gestellt

werden. Die dadurch entstehend­en wirtschaft­lichen und rechtliche­n Konstellat­ionen sind Stand heute noch nicht absehbar. Sicher ist aber: Ein Saisonabbr­uch wäre eine Katastroph­e für die gesamte Dritte Liga. Fraglich, wer den dann entstehend­en Schaden tragen müsste.

THOMAS SCHULZE FÜHRTE DAS GESPRÄCH

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FOTO: SCHULZE Frank Strüver

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