Rheinische Post Krefeld Kempen
Formschwache Schalker stecken nach 0:3 in der Krise
(dpa) Schalkes Trainer David Wagner trat nach der zweiten bitteren Pleite binnen acht Tagen schnell die Flucht aus der menschenleeren Veltins-Arena an. Heiko Herrlich dagegen wirkte zufrieden unter seiner Gesichtsmaske nach seinem gelungenen Debüt als Augsburger Trainer. „Ich bin glücklich, dass wir das Spiel gewonnen haben. Aber es war ein ganz komisches Gefühl im leeren Stadion“, sagte Herrlich nach dem 3:0-Auswärtssieg auf der virtuellen Pressekonferenz in der Veltins-Arena.
Wagner lag der erneut schwache Auftritt seines Teams acht Tage nach dem bitteren 0:4 im Revierderby bei Borussia Dortmund dagegen schwer im Magen. Mittlerweile hat die bedrohliche Krise alle Spieler erfasst. Der 48 Jahre alte Coach hat inzwischen die Psyche als Ursache für die rasante Talfahrt in der Rückrunde ausgemacht. „Uns fehlt die Leichtigkeit, das Vertrauen, die Automatismen. Wir entwickeln keine Dominanz aus dem Mittelfeld heraus. Und wir machen wahnsinnig viele individuelle Fehler.“Die Zahlen seit Jahresbeginn sind die eines Abstiegskandidaten. Lagen die Königsblauen zur Saison-Halbzeit nur sieben Zähler hinter Herbstmeister RB Leipzig auf dem fünften Tabellenrang aussichtsreich im Rennen um die Champions-League-Plätze, sind sie nun zu einem zuverlässigen Punktelieferanten mutiert, der dem Gegner nicht mehr wehtut. Nur ein Sieg 2020 zum Rückrundenstart beim 2:0 gegen Mönchengladbach. Seitdem stehen 2:22 Tore in neun Spielen ohne Sieg zu Buche. „Das geht natürlich nicht spurlos an den Jungs vorbei. Und wenn du immer durch ein Gegentor wieder ins Hintertreffen gerätst, macht es das nicht leichter“, befand Wagner.
Bis zur nächsten Partie bei Fortuna Düsseldorf am Mittwoch muss der Fußball-Lehrer sein Team wieder aufrichten, danach kommt am Samstag in Werder Bremen der nächste Klub in die Arena, der ums Überleben in der Bundesliga kämpft. Die Schalker stehen noch immer auf Rang acht.