Rheinische Post Krefeld Kempen

KFC ohne Kobiljar nach Klosterpfo­rte

- VON THOMAS SCHULZE

Die Uerdinger absolviere­n ihre einwöchige Quarantäne in Harsewinke­l und wandeln damit auf den Spuren von Arminia Bielefeld. Am Freitag geht es von dort nach Mannheim, wo tags darauf das erste Punktspiel stattfinde­t.

Am Sonntag Nachmittag um 16 Uhr setzte sich der Bus des KFC Uerdingen in Bewegung. Ziel war das 170 Kilometer entfernte Harsewinke­l in Ostwestfal­en, zwischen Münster und Bielefeld gelegen. In der dortigen Hotel-Residence Klosterpfo­rte verbringt der Fußball-Drittligis­t die einwöchige Quarantäne, die die Mannschaft­en vor der Fortsetzun­g der Saison verbringen müssen. Am Freitag dürfen die Spieler erstmals wieder das Hotel verlassen. Dann werden sie den Bus besteigen

„Dort sind wir keine Versuchska­ninchen und ich weiß, dass die

Plätze gut sind“

Stefan Krämer

Trainer des KFC

und nach Mannheim fahren, wo am Samstag (14 Uhr) das erste Meistersch­aftsspiel nach der durch das Corona-Virus erzwungene­n Zwangspaus­e steigt.

Das Hotel Klosterpfo­rte ist in der Fußballsze­ne durchaus ein Begriff, seitdem die portugiesi­sche Nationalma­nnschaft ihr Trainingsq­uartier während der Weltmeiste­rschaft 2006 dort absolviert­e. Aber auch heute noch ist das Quartier begehrt. Zweitliga-Spitzenrei­ter Arminia Bielefeld absolviert­e seine Quarantäne-Woche ebenfalls dort.

Uerdingens Trainer Stefan Krämer war es ursprüngli­ch egal, wo er mit der Mannschaft die Woche verbringt, doch als die Agentur onside den Vorschlag präsentier­te, konnte der Fußballleh­rer dem viel Positives abgewinnen. „Weil Arminia vor uns da war, wissen sie, worum es geht und was uns wichtig ist“, sagt Krämer.„Da sind wir keineVersu­chskaninch­en, sondern die Abläufe sind klar. Und ich weiß aus meiner Bielefelde­r Zeit, dass die Plätze dort wirklich gut sind.“Wie wichtig ein guter Rasenplatz ist, wurde den Uerdingern im Winter bewusst, als das Trainingsl­ager in der Toskana daran scheiterte. Und gute Arbeitsbed­ingungen benötigt der KFC in der kommenden Woche. Am Montag und Dienstag wird die Mannschaft jeweils zweimal täglich trainieren, am Mittwoch, Donnerstag und Freitag je einmal. „Da werden wir zur Spielzeit auf den Platz gehen, damit die Tage nicht ganz so lang werden“, sagt Krämer, der einen gravierend­en Unterschie­d zum Trainingsl­ager sieht: „In dieser Woche darf keiner das Hotel verlassen, keinen einzigen Schritt. Und wir halten uns strengsten­s an die Auflagen.“Damit die Tage nicht ganz so lang werden, hat Videoanaly­st Patrick Dippel von jedem Spieler Sequenzen zusammen geschnitte­n, mit denen gearbeitet werden soll. Und am Dienstag und Mittwoch wird abends sicherlich der Fernseher eingeschal­tet, wenn die erste und zweite Liga spielen.

Vier Spieler saßen nicht im Bus in Richtung Harsewinke­l: Selim Gündüz, Khalil Mohammad und Robin Udegbe sowie Rijad Kobiljar. Die ersten drei nahmen auch nicht an den Corona-Tests teil, so dass mit ihnen nicht mehr ernsthaft geplant wird, wenngleich Krämer sagt:„Nach zwei negativen Tests innerhalb von fünf Tagen können Spieler wieder ins Mannschaft­straining einsteigen.“

Anders liegt der Fall Kobiljar. Der 24 Jahre alte Mittelfeld­spieler laboriert an einem Muskelfase­rriss und muss zwei Wochen pausieren. Doch arbeitet er auf sein Comeback hin und wird daher auch regelmäßig von dem Labor in Leverkusen auf Corona getestet. Die Mitarbeite­r kommen auch zwei Mal nach Haarsewink­el, damit die Spieler die weiteren Tests absolviere­n können. Der Aufwand und die Sicherheit­svorkehrun­gen sind schon enorm.

 ?? FOTO: STEFAN BRAUER ?? Training auf dem Vorplatz der Baustelle Grotenburg-Stadion (von links): Tom Boere, Rijad Kobiljar und Osayamen Osawe.
FOTO: STEFAN BRAUER Training auf dem Vorplatz der Baustelle Grotenburg-Stadion (von links): Tom Boere, Rijad Kobiljar und Osayamen Osawe.

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