Rheinische Post Krefeld Kempen

Unprofessi­onelles Verhalten

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Die Entscheidu­ng ist gefallen: Die 3. Liga setzt den Spielbetri­eb am kommenden Wochenende fort. Doch wer geglaubt hatte, damit sei der elende Streit endlich beendet, sieht sich getäuscht. Der SV Waldhof Mannheim, 1. FC Magdeburg, Hallesche FC und Carl-Zeiss Jena, die sich seit Wochen lautstark für einen Abbruch einsetzen, geben keine Ruhe. Wäre es nicht so traurig und extrem schädlich für die gesamte Liga, so müsste ihr Vorgehen als kindisch abgetan werden. Dabei ist es ihnen gelungen, Regionalpo­litiker dermaßen vor ihren Karren zu spannen, dass diese sich glatt vergaloppi­eren. „Es entsteht der Eindruck, dass es weniger um den Sport geht, mehr um wirtschaft­liche Interessen“, sagt Holger Stahlknech­t, Innenminis­ter von Sachsen-Anhalt. Richtig, Herr Minister, es sind Kapitalges­ellschafte­n, die in einer Profiliga vor den Ball treten. Und während die Gesellscha­ft versucht, ins Leben zurück zu finden, sprechen sich vom Abstieg bedrohte Vereine für einen Lockdown der Liga aus, um so den Klassenerh­alt zu sichern. Über das Thema Fortsetzun­g der Liga musste diskutiert werden, auch kontrovers, aber es hätte nicht zu einer derartigen Schlammsch­lacht ausarten dürfen. Und die Entscheidu­ng des DFB hätten die Vereine akzeptiere­n müssen wie einen Pfiff des Schiedsric­hters. Das aber haben sie nicht getan und sich damit für die 3. Liga disqualifi­ziert. In einer Profiliga bedarf es nicht nur profession­eller Arbeit, sondern auch eines profession­ellen Verhaltens.

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