Rheinische Post Krefeld Kempen
Platzmangel im Online-Kurs
Der momentan online stattfindende Lehrbetrieb an der HHU verlangt allen Menschen, die es zuvor gewohnt waren, über einen Campus zum Hörsaal zu spazieren, vieles ab. Ein Ärgernis stellen aus Sicht der Studenten die Zulassungen dar. So wurde mir bei ganzen fünf Kursen die Zulassung verweigert. Pech gehabt. Dann fällt das Onlinesemester eben etwas schmaler aus. An den mangelnden Sitzplätzen im baufälligen Seminarraum kann es wohl dieses Mal nicht gelegen haben. Auf Anfrage wohl eher daran, dass auch Onlinekurse Kapazitäten zu berücksichtigen haben, welche nicht überschritten werden dürfen. In Zeiten von Corona umso nerviger, hätte man doch die Möglichkeiten der digitalisierten Lehre nutzen können und mehreren Studenten die Zulassung zu ihren Wunschkursen ermöglichen können. Wie kann das Zulassungsverfahren in diesem Semester standardisiert sein, wenn das Semester von solchen Umständen begleitet wird?
Immerhin wurde nun vom Rektorat bekannt gegeben dass das Semester nicht als Fachsemester angerechnet wird. Eine willkommene Maßnahme, so „verliert“man das Semester im Zweifelsfall nur zeitlich, nicht aber auf dem Papier. Ebenfalls erfreulich ist die Möglichkeit, einen zusätzlichen, vierten Versuch auf Prüfungen zu erhalten, sofern man sich dieses Semester um eine Prüfung bemüht. Ein wahres Highlight hingegen stellen die allgemeinen Informationsmails mancher Universitätsmitarbeiter und Lehrkörper dar. Besonders herheben möchte ich Susanne Keuneke von der Philosophischen Fakultät. Auf sehr humorvolle Art hält die akademische Rätin uns mit regelmäßigen und ausführlichen Mails auf dem Laufenden. Sie gibt praktische Tipps, wie man sich in der Quarantäne-Saison munter hält und teilt eigene Erfahrungen. Das Repertoire reicht von Tanz-Tipps bis zu witzigen YouTube Clips. Abgesehen vom Unterhaltungswert der Mailkorrespondenz geben Keunekes Nachrichten auch einen Einblick in die Gefühlswelt und den auf den Kopf gestellten Alltag jener Menschen, die versuchen, den Lehrbetrieb zu Krisenzeiten aufrecht zu erhalten. So gibt es neben dem dringend benötigten Informationsfluss eine willkommene Abwechslung im manchmal doch tristen, virtuellen Selbststudium.