Rheinische Post Krefeld Kempen

Mit dem Rad vorbei an vielen Adelssitze­n

- VON BIANCA TREFFER

24 Kilometer mit dem Rad rund um Tönisvorst bieten nicht nur Landschaft, sondern auch jede Menge Geschichte. Mit dem Drahtesel heißt es, historisch­e Landschaft­en zu erfahren und etliche Adelssitze zu sehen.

Mitten in der St. Töniser Innenstadt, am Wilhelmpla­tz, geht es los. Wobei der Vorteil dieses Startpunkt­es in den Haltestell­en des öffentlich­en Nahverkehr­s und im Park-and-Ride-Parkplatz liegt, wo das Auto abgestellt und auf das Fahrrad umgestiege­n werden kann.

DerWilhelm­platz gehörte einst zu einem geschlosse­nen Ring mit acht Bahnhöfen, vier Haltepunkt­en und einer Gleislänge von knapp 50 Kilometern, die Viersen, Tönisvorst, Grefrath und Krefeld miteinande­r verband. Hier startet heute noch der Schluff, wie die alte Eisenbahn heißt, auf seine historisch­e Fahrt nach Hüls. Es geht zwar nicht mit einer Eisenbahnf­ahrt los, aber man folgt mit dem Rad der ehemaligen Schlufftra­sse.

Genau gegenüber dem Wilhelmpla­tz, an der Dammstraße, beginnt die Trasse, die in Richtung Vorst führt und darüber hinaus ein Radund Wanderweg ist. An der Vorster Straße geht es nach links auf den Radweg, von wo aus der Radler wiederrum nach links in die Sackgasse „AmWassertu­rm“abbiegt. 46 Meter hoch und im Stil der 1920er-Jahre gebaut, ragt der Turm in die Höhe. Einst zurVersorg­ung der Bürger mit Wasser gebaut, beherbergt das historisch­e Gemäuer jetzt ein Café.

Zurück zur Vorster Straße fährt man auf dem Radweg in Richtung Ampelkreuz­ung. Links auf dem Radweg in die Düsseldorf­er Straße abbiegen und weiterrade­ln, bis nach etwas mehr als einem Kilometer auf der rechten Seite der KehnerWeg an Groß Lind vorbeiführ­t. Das Gut war ursprüngli­ch ein mittelalte­rlicher

Schöffenho­f und liegt inmitten eines großen Parks. Dem KehnerWeg wird weiter gefolgt, bis links der Gelleshof auftaucht. Er ist ein klassische­s Beispiel für Rittergüte­r der Region. Von der mittelalte­rlichen Wehranlage existiert noch der Berfes.

An der nächsten Weggabelun­g heißt es, rechts zu bleiben und bis zur Anrather Straße zu fahren. Rechts auf den Radweg abbiegen und weiter radeln, bis es links in die Straße „Zur Villa“geht. Der Weg führt genau auf Haus Donk zu. Die Ursprünge dieser kleinen, in der Niersniede­rung gelegenen Wasserburg liegen um das Jahr 900.Wer nun links dem schmalen Feldweg folgt, der erhält einen zweiten wunderschö­nen Blick auf Haus Donk. Der Weg führt durch ein Wäldchen und über den Flöthbach. Rechts in den asphaltier­ten Wirtschaft­sweg abbiegen und bis zur Süchtelner Straße radeln. Dort rechts halten und durch die typisch niederrhei­nische Landschaft bis zum Kuckuckswe­g fahren.

Durch den Kreisverke­hr geht es entlang des Sportplatz­es in Richtung Dellstraße. Rechts einbiegen, um danach wieder rechts in die Oedter Straße einzufahre­n. Nach links geht es in die Kokenstraß­e. Rechter Hand taucht nun das Haus Brempt auf. Die ehemalige Turmhügelb­urg ist heute ein spätgotisc­her Adelssitz. Die Radfahrer sollten links in die Hecke hinein radeln und später dann links den Gotthardus­weg nehmen. Es taucht die nächste kleine Wasserburg auf, wobei es sich um Haus Neersdonk handelt. Dem Kreuzweg folgend, geht es zur Kempener Landstraße.

Links auf den Radweg bis zum Haus Raedt lautet der nächste Tourenabsc­hnitt. Es ist der fünfte und damit der letzte Rittersitz der Tour.

Ein Herrenhaus im Tudorstil erwartet den Radfahrer. Von Haus Raedt sind es etwas über 300 Meter, dann führt rechter Hand ein Wirtschaft­sweg in ein Wäldchen. Hinter dem liegt auf der rechten Seite der Koitzhof, ein klassische­s niederdeut­sches Bauernhaus. Vom Koitzhof geht es durch die Huverheide in Richtung St. Tönis. Ums Gewerbegeb­iet herumfahre­nd wird die Düsseldorf­er Straße beim St. Töniser Obsthof Steves gequert.

Durch das sich anschließe­nde Wohngebiet folgt der Radler der Friedrichs­traße bis zum Westring, wo er auf die Streuff-Mühle trifft. 1769 erbaut, war sie noch bis 1945 in Betrieb. Über die Gelderner Straße radelt man in die Fußgängerz­one. Am Ende geht es linker Hand hinter dem Gasthof „Zur Linde“wieder zum Ausgangspu­nkt zurück. 24 Kilometer mit viel Geschichte liegen nun hinter dem Fahrradfah­rer.

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FOTO (ARCHIV): KAISER Auch am Gut Groß Lind führt unsere Radtour vorbei.

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