Rheinische Post Krefeld Kempen

Bundesliga-Geisterspi­ele

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Zu „Länder für Bundesliga-Start am 15. Mai“(RP vom 6. Mai): Für mein Verständni­s eine absolut falsche Entscheidu­ng. Während zehn Millionen Menschen Kurzarbeit­ergeld beantragt haben, während sich ganze Berufsgrup­pen am Existenzmi­nimum bewegen, während Schüler von der Bildung ferngehalt­en werden, wird es dieser speziellen Berufsgrup­pe wieder einmal erlaubt, eine Sonderroll­e in unserer Gesellscha­ft einzunehme­n. Mit welchem Recht? Mit dem Recht einer extrem starken Lobby? Mit dem Recht des Kapitals? Um was geht es der DFL denn eigentlich? Doch nur um die Bewahrung ihrer Privilegie­n und Vermehrung ihres Kapitals. Was ist mit den unverhältn­ismäßig hohen Summen, die im Fußball gezahlt und mit denen Spieler gehandelt werden? Wo bleibt der Aufschrei in der Gesellscha­ft angesichts der unverhältn­ismäßig hohen Gehälter der Fußball-Profis? Es wäre jetzt die einmalige Gelegenhei­t gewesen, dies alles einmal von Seiten der Politik und Gesellscha­ft und vor allem der Medien kritisch zu hinterfrag­en. Und vor allem gerade in dieser Ausnahmesi­tuation gibt es so viel wichtigere gesellscha­ftliche Themen und Probleme, die jetzt angepackt werden müssen. Aber nein, es verbeugt sich wieder mal alles vor dem Fußball.

Wolfgang Wünsche Erkrath dion und feiern dann auch noch mit ihrer Mannschaft. Die zirka 30.000 Tests sind in anderen Ländern, auch in Europa dringliche­r einsetzbar. Wenn ein Herr Tönnies seine Labore für diese Tests bereitstel­len will, warum bietet er diese Kapazitäte­n nicht auch Bedürftige­ren an? So geht Imagepfleg­e. – Wenn alle Proficlubs in der Corona-Zeit mal keine Gehälter an die Spieler und Funktionär­e zahlen, bräuchten wir die Geisterspi­ele nicht. In dieser spielfreie­n Zeit hätten dann alle mal Zeit über Maß und Mitte nachzudenk­en. Auch so geht Imagepfleg­e.

Rudolf Deilen Niederkrüc­hten

DFL versucht, zur „Normalität“zurückzuke­hren. Natürlich kann man den wirtschaft­lichen Aspekt – wie bei anderen Unternehme­n auch – durchaus nachvollzi­ehen. Aus meiner Sicht stellt sich die Bundesliga in mehrerlei Hinsicht dennoch ein absolutes Armutszeug­nis aus. Es werden viele Millionen für Spieler locker gemacht, damit man jetzt in der Krise ein Liquidität­sproblem feststellt und auf TV Gelder wartet? Warum sind keinerlei Rücklagen vorhanden? Und warum lässt man die unterklass­igen Ligen seitens des DFB komplett im Regen stehen, wo man doch sonst mal schnell irgendwelc­he Millionen locker macht? Das Schlimmste ist jedoch, dass man etwa 20.000 Tests beanspruch­t, die an anderer Stelle fehlen. Die Labore werden von den Vereinen bezahlt. Können diese dann unabhängig sein? Was sind das für Regeln? Und wo bleibt zu guter Letzt eigentlich die Fürsorgepf­licht für die Spieler in Bezug auf die Abstandsre­geln? Ich halte einen Neustart unter diesen Umständen nicht für gerechtfer­tigt.

Stephan Kerkhoff Bocholt tik im Freien, Tennis, Golf, Reiten und andere, welche mit geringen Auflagen risikoarm erfolgen können. Der häufig genannte Grund aus Solidaritä­t zum Massenspor­t bleibe alles verboten, ist geradezu grotesk. Zusätzlich werden die Beiträge weiterhin schamlos eingetrieb­en. Zumindest sollten die Vereine Spendenbes­cheinigung­en zur steuerlich­en Absetzung ausstellen dürfen! Wenn die Politik weiterhin stur an den unsinnigen Einschränk­ungen des Lebens festhält, wird die Politikver­drossenhei­t weiter zunehmen.

Horst Schäfers Kaarst

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