Rheinische Post Krefeld Kempen
Giffey: Kinderrechte im Grundgesetz verankern
BERLIN (hom) „Es ist gut, wenn Kinder wieder in ihren gewohnten Alltag kommen“– das sagte Familienministerin Franziska Giffey (SPD) bei der Vorstellung des Kinderreports 2020 des Deutschen Kinderhilfswerkes. Betont wurde die Bedeutung von „Draußenspielen“, dem Schwerpunktthema des Berichts. Für den Bericht waren im Januar 624 Kinder und Jugendliche sowie 1022 Erwachsene befragt worden – deutlich vor den Corona-Maßnahmen also.
Giffey und Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, sprachen sich dafür aus, Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen, wie es sich die Koalition von CDU, CSU und SPD auch explizit für diese Legislaturperiode vorgenommen hat. Wenn es etwa um die Frage gehe, ob ein Parkplatz oder besser ein Spielplatz entstehen soll, sollte das Wohl von Kindern berücksichtigt werden, so Giffey. Gravierendster Grund für Kinder, nicht draußen zu spielen, ist das Fehlen anderer Kinder zum Spielen, wie 54 Prozent der Befragten angaben. Fehlende Zeit als Grund für denVerzicht auf „Draußenspielen“nannten 46 Prozent, bei 35 Prozent war es der Straßenverkehr, der zu gefährlich sei. 65 Prozent der Erwachsenen gaben Angst als Grund dafür an, dass Kinder und Jugendliche draußen nicht spielten. Schon der oft zu lange Weg vom Wohnhaus der Eltern zum nächsten Spielplatz Kinder hindere Kinder laut Krüger am „Draußenspielen“, was fehlende soziale Kontakte bedeute. Giffey sagte zudem, man müsse Kinder mit Blick auf sexuelle Gewalt nach ihrer Rückkehr in Kitas und Schulen beobachten.