Rheinische Post Krefeld Kempen

Beim furiosen Finale wird jeder gebraucht

- VON THOMAS SCHULZE

Trainer Stefan Krämer ist froh, dass er einen auch in der Breite starken Kader hat und Präsident Mikhail Ponomarev motiviert die Spieler mit der Aussicht auf Vertragsve­rlängerung­en.

Mikhail Ponomarev kommt nicht oft in die Kabine, um zur Mannschaft zu sprechen. Aber er nutzte die Gelegenhei­t, als die Spieler und engsten Mitarbeite­r einen der zahlreiche­n Corona-Tests im Grotenburg-Stadion absolviert­en, dem sich auch der Präsident unterzog. Ihm war es ein Bedürfnis, etwas klar zu stellen: Spieler, deren Verträge auslaufen, müssen den KFC Uerdingen nicht automatisc­h verlassen, der Verein will sich nicht von allen trennen. Sie haben in den kommenden Wo

„Beide machen einen guten Job. Wir werden Ende der Woche bespre

chen, wer anfängt“

Stefan Krämer

Trainer des KFC

chen durchaus die Möglichkei­t, sich für eine Vertragsve­rlängerung zu empfehlen. „Alle haben die Chance, auch in der kommenden Saison beim KFC zu spielen“, sagte Ponomarev. Immerhin hat der KFC gleich zehn Spieler, deren Verträge am Saisonende auslaufen.

Einer von ihnen ist Torhüter René Vollath. Er hat ein extrem schweres Jahr hinter sich. Dem 30 Jahre alten Torhüter, der 38 Spiele in der zweiten und 138 in der dritten Liga absolviert hat, wurde vor Saisonbegi­nn ein Vereinswec­hsel nahe gelegt und Lukas Königshofe­r vor die Nase gesetzt. Doch Vollath blieb beim KFC und verhielt sich absolut profession­ell. Er ließ sich seine Verbitteru­ng nur selten anmerken und war seinem Kontrahent­en ein guter Trainingsp­artner.

Inzwischen hat Vollath nicht nur den zusätzlich verpflicht­eten Robin Udegbe ausgestoch­en, sondern er ist wieder eine echte Alternativ­e zu Königshofe­r. „Wer am Samstag zwischen den Pfosten steht, weiß ich noch nicht“, sagt Trainer Stefan Krämer. „Beide machen einen guten Job. Wir werden Ende der Woche besprechen, wer anfängt.“Der Fußballleh­rer empfindet die Entscheidu­ng keineswegs als Qual der

Wahl. Im Gegenteil, er ist froh, zwei solch gleichwert­ige Torhüter in seinem Team zu haben.

Die personelle­n Möglichkei­ten empfindet Krämer derzeit eher als Vorteil. „Elf Spiele in Folge im Drei-Tages-Rhythmus zu absolviere­n, das hat noch keiner erlebt“, sagt er. „Da wird es keine Stammforma­tion geben, sondern viele Änderungen von Spiel zu Spiel. Da wird ständig rotiert. Schließlic­h haben wir auch eineVerant­wortung gegenüber den Spielern, auf deren Gesundheit wir achten müssen und daher werden wir die Belastung entspreche­nd steuern.“

Krämer kann sich nicht vorstellen, dass ein Spieler alle elf Begegnunge­n absolviere­n wird.„Das kann ich mir aber auch bei keinem Klub vorstellen“, ergänzt er. Selbst die Torhüter will er davon nicht ausnehmen. „Manch einer denkt, die stehen 90 Minuten auf dem Platz, das muss doch möglich sein“, sagt er. „Aber auch die Torhüter werden enorm belastet, was die körperlich­e Fitness, aber auch die von ihnen geforderte Konzentrat­ion anbelangt. Entspreche­nd hoch ist ihre Pulsfreque­nz und es ist nicht selten, dass sie zwei, drei Kilo während der 90 Minuten abnehmen.“

Das Restprogra­mm des KFC

30. Mai: Waldhof Mannheim

2. Juni: SV Meppen

5.-7. Juni: 1. FC Magdeburg

9./10. Juni: TSV 1860 München

12.-14. Juni: Carl-Zeiss Jena

16./17. Juni: MSV Duisburg

19.-21. Juni: 1. FC Kaiserslau­tern

23./24. Juni: Würzburger Kickers 26.-28. Juni: Chemnitzer FC

1. Juli: Hansa Rostock

5. Juli: Viktoria Köln

Was die Torhüter anbelangt, gilt erst recht für alle anderen Positionen. Oft schien es während der zurücklieg­enden Monate, als würde der extrem große Kader wie ein Hemmschuh wirken. Doch plötzlich ist die Situation eine andere. „Wir haben nicht nur einen großen Kader, sondern er ist in der Breite auch stark“, sagt Krämer.„Das kann in den kommenden Wochen natürlich ein Vorteil sein, wenn wir frische Spieler bringen und das Niveau halten können. Gut möglich, das dem einen oder anderen die Puste ausgeht.“

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FOTO: STEFAN BRAUER Zwei Torhüter, ein Team: Lukas Königshofe­r und Rene Vollath (rechts) beim gemeinsame­n Training.

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