Rheinische Post Krefeld Kempen
Beim furiosen Finale wird jeder gebraucht
Trainer Stefan Krämer ist froh, dass er einen auch in der Breite starken Kader hat und Präsident Mikhail Ponomarev motiviert die Spieler mit der Aussicht auf Vertragsverlängerungen.
Mikhail Ponomarev kommt nicht oft in die Kabine, um zur Mannschaft zu sprechen. Aber er nutzte die Gelegenheit, als die Spieler und engsten Mitarbeiter einen der zahlreichen Corona-Tests im Grotenburg-Stadion absolvierten, dem sich auch der Präsident unterzog. Ihm war es ein Bedürfnis, etwas klar zu stellen: Spieler, deren Verträge auslaufen, müssen den KFC Uerdingen nicht automatisch verlassen, der Verein will sich nicht von allen trennen. Sie haben in den kommenden Wo
„Beide machen einen guten Job. Wir werden Ende der Woche bespre
chen, wer anfängt“
Stefan Krämer
Trainer des KFC
chen durchaus die Möglichkeit, sich für eine Vertragsverlängerung zu empfehlen. „Alle haben die Chance, auch in der kommenden Saison beim KFC zu spielen“, sagte Ponomarev. Immerhin hat der KFC gleich zehn Spieler, deren Verträge am Saisonende auslaufen.
Einer von ihnen ist Torhüter René Vollath. Er hat ein extrem schweres Jahr hinter sich. Dem 30 Jahre alten Torhüter, der 38 Spiele in der zweiten und 138 in der dritten Liga absolviert hat, wurde vor Saisonbeginn ein Vereinswechsel nahe gelegt und Lukas Königshofer vor die Nase gesetzt. Doch Vollath blieb beim KFC und verhielt sich absolut professionell. Er ließ sich seine Verbitterung nur selten anmerken und war seinem Kontrahenten ein guter Trainingspartner.
Inzwischen hat Vollath nicht nur den zusätzlich verpflichteten Robin Udegbe ausgestochen, sondern er ist wieder eine echte Alternative zu Königshofer. „Wer am Samstag zwischen den Pfosten steht, weiß ich noch nicht“, sagt Trainer Stefan Krämer. „Beide machen einen guten Job. Wir werden Ende der Woche besprechen, wer anfängt.“Der Fußballlehrer empfindet die Entscheidung keineswegs als Qual der
Wahl. Im Gegenteil, er ist froh, zwei solch gleichwertige Torhüter in seinem Team zu haben.
Die personellen Möglichkeiten empfindet Krämer derzeit eher als Vorteil. „Elf Spiele in Folge im Drei-Tages-Rhythmus zu absolvieren, das hat noch keiner erlebt“, sagt er. „Da wird es keine Stammformation geben, sondern viele Änderungen von Spiel zu Spiel. Da wird ständig rotiert. Schließlich haben wir auch eineVerantwortung gegenüber den Spielern, auf deren Gesundheit wir achten müssen und daher werden wir die Belastung entsprechend steuern.“
Krämer kann sich nicht vorstellen, dass ein Spieler alle elf Begegnungen absolvieren wird.„Das kann ich mir aber auch bei keinem Klub vorstellen“, ergänzt er. Selbst die Torhüter will er davon nicht ausnehmen. „Manch einer denkt, die stehen 90 Minuten auf dem Platz, das muss doch möglich sein“, sagt er. „Aber auch die Torhüter werden enorm belastet, was die körperliche Fitness, aber auch die von ihnen geforderte Konzentration anbelangt. Entsprechend hoch ist ihre Pulsfrequenz und es ist nicht selten, dass sie zwei, drei Kilo während der 90 Minuten abnehmen.“
Das Restprogramm des KFC
30. Mai: Waldhof Mannheim
2. Juni: SV Meppen
5.-7. Juni: 1. FC Magdeburg
9./10. Juni: TSV 1860 München
12.-14. Juni: Carl-Zeiss Jena
16./17. Juni: MSV Duisburg
19.-21. Juni: 1. FC Kaiserslautern
23./24. Juni: Würzburger Kickers 26.-28. Juni: Chemnitzer FC
1. Juli: Hansa Rostock
5. Juli: Viktoria Köln
Was die Torhüter anbelangt, gilt erst recht für alle anderen Positionen. Oft schien es während der zurückliegenden Monate, als würde der extrem große Kader wie ein Hemmschuh wirken. Doch plötzlich ist die Situation eine andere. „Wir haben nicht nur einen großen Kader, sondern er ist in der Breite auch stark“, sagt Krämer.„Das kann in den kommenden Wochen natürlich ein Vorteil sein, wenn wir frische Spieler bringen und das Niveau halten können. Gut möglich, das dem einen oder anderen die Puste ausgeht.“