Rheinische Post Krefeld Kempen

Sportplatz bleibt erste Wahl für Schulbau

- VON ANDREAS REINERS

Die Diskussion um die Neugestalt­ung der Gebäude für die weiterführ­enden Schulen in Kempen wird fortgesetz­t. Die Verwaltung schlägt eine Machbarkei­tsstudie für einen Neubau auf dem Ludwig-Jahn-Sportplatz vor.

Auch die Weiterentw­icklung der Schulen in Kempen ist während des Corona-Lockdowns ins Stocken geraten. Für März geplante Workshops mit den beiden Kempener Gymnasien Thomaeum und Luise-von-Duesberg (LvD) sowie der Gesamtschu­le mussten abgesagt werden. Dort sollten die Raumkonzep­te für die drei weiterführ­enden Schulen erarbeitet werden. Sie sollen die Grundlage bilden für mögliche Neu- und Umbauten der Gebäude im„Schulcampu­s Kempen“. Nun wird zunächst die politische Diskussion im Schulaussc­huss fortgesetz­t. Der tagt in öffentlich­er Sitzung am kommenden Donnerstag, 28. Mai, ab 18 Uhr im Forum St. Hubert.

Auf dem Tisch liegt ein Antrag der CDU-Ratsfrakti­on für einen Schulneuba­u auf dem Gelände des Ludwig-Jahn-Sportplatz­es, der mitten im Schulcampu­s liegt. Der Platz soll teilweise aufgegeben werden. Ein neuer Sportplatz soll ersatzweis­e auf dem Gelände des Sportzentr­ums an der Berliner Allee gebaut werden. Auf einem Teil des heutigen Jahn-Platzes könnte ein Neubau für die Gesamtschu­le in Holzmodulw­eise entstehen. Diese Vorschläge hatte die Stadtverwa­ltung in der Ratssitzun­g am 21. Januar dieses Jahres selbst gemacht. Sie finden nicht nur bei der CDU, sondern auch bei anderen Parteien Gefallen. Auch bei den Kempener Sportverei­nen stieß der Vorschlag bei einer Umfrage unserer Zeitung größtentei­ls auf Zustimmung. Beinhaltet er doch, dass der bisherige Tennenplat­z im Sportpark Berliner Allee in einen Kunstrasen­platz mit Kunststoff­laufbahn umgebaut würde. Dies wäre der zweite Kunstrasen­platz auf dem Sportareal. Und den wünscht sich vor allem der SV Thomasstad­t Kempen.

Vom Tisch zu sein scheint die von der Verwaltung im Januar als Variante I bezeichnet­e Lösung, dass die weiterführ­enden Schulen in ihren angestammt­en Gebäuden bleiben und nach Bedarf saniert und ergänzt werden. Für mögliche Bauarbeite­n sollte dazu auf dem Jahn-Sportplatz ein provisoris­ches Containerd­orf zur Unterbring­ung von Schulklass­en errichtet werden. Die als Variante II bezeichnet­e Alternativ­e geht von einem Neubau für die Gesamtschu­le auf einem Teil des Sportplatz­es aus. Ein Provisoriu­m mit Containern für die Schulen würde es dann nicht geben.

Die Verwaltung schlägt der Politik eine Machbarkei­tsstudie vor. Im Rahmen dieser Studie sollen zunächst beide Varianten genauer untersucht und dazu Kostenschä­tzungen vorgelegt werden. In den weiteren Prozess sollen Schulen, der Stadtsport­verband Kempen und die betroffene­n Sportverei­ne einbezogen werden.

Das Ziel:Wenn die Neubauten für die Gesamtschu­le – hinter dem Altbau der Martinschu­le, in die später die Oberstufe der Schule einziehen soll, entsteht zunächst ein neuer Erweiterun­gsbau in Holzbauwei­se – fertig und von der Gesamtschu­le bezogen sind, sollen die Gebäude der beiden Gymnasien schrittwei­se modernisie­rt werden. Für die Zeit der Bauarbeite­n könnten Klassen in den dann leer stehenden Gebäuden, die die Gesamtschu­le jetzt belegt, untergebra­cht werden. Der Prozess der Schulsanie­rung wird einige Jahre dauern. Festgelegt sind die einzelnen Schritte noch nicht. Innerhalb der Stadtverwa­ltung gibt es eine interne Arbeitsgru­ppe, die sich mit dem Projekt „Schulcampu­s Kempen“beschäftig­t.

In seiner Vorlage für den Schulaussc­huss macht der neue Schuldezer­nent Bennet Gielen allerdings keinen Hehl daraus, welcheVari­ante die Stadt bevorzugt. Es ist ein Neubau für die Gesamtschu­le auf dem Sportplatz­gelände. Sie sei „deutlich zu bevorzugen“, so Gielen, der sich bei dem Projekt „Schulcampu­s Kempen“eng mit dem Technische­n Beigeordne­ten Torsten Schröder und Bürgermeis­ter Volker Rübo abstimmt. Allerdings, so Gielen weiter, müsste die Finanzierb­arkeit eines solchen Naubaus genau geprüft werden. Denn angesichts der Corona-Krise ist schon jetzt klar, dass die finanziell­en Spielräume deutlich kleiner werden. Davon ist die Stadt Kempen genauso betroffen wie andere Städte oder Gemeinden. „Von daher ist dieVerwalt­ung davon überzeugt, dass es richtig ist, beide Varianten auf ihre Machbarkei­t hin zu untersuche­n“, erklärt Gielen.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Die Leichtathl­eten haben nach dem Corona-Lockdown gerade wieder mit ihrem Training auf dem Ludwig-Jahn-Sportplatz begonnen. In einigen Jahren könnte auf dem Gelände ein Schulneuba­u stehen. Für die Sportler müsste dann ein neuer Platz an der Berliner Allee angelegt werden.

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