Rheinische Post Krefeld Kempen
Sportplatz bleibt erste Wahl für Schulbau
Die Diskussion um die Neugestaltung der Gebäude für die weiterführenden Schulen in Kempen wird fortgesetzt. Die Verwaltung schlägt eine Machbarkeitsstudie für einen Neubau auf dem Ludwig-Jahn-Sportplatz vor.
Auch die Weiterentwicklung der Schulen in Kempen ist während des Corona-Lockdowns ins Stocken geraten. Für März geplante Workshops mit den beiden Kempener Gymnasien Thomaeum und Luise-von-Duesberg (LvD) sowie der Gesamtschule mussten abgesagt werden. Dort sollten die Raumkonzepte für die drei weiterführenden Schulen erarbeitet werden. Sie sollen die Grundlage bilden für mögliche Neu- und Umbauten der Gebäude im„Schulcampus Kempen“. Nun wird zunächst die politische Diskussion im Schulausschuss fortgesetzt. Der tagt in öffentlicher Sitzung am kommenden Donnerstag, 28. Mai, ab 18 Uhr im Forum St. Hubert.
Auf dem Tisch liegt ein Antrag der CDU-Ratsfraktion für einen Schulneubau auf dem Gelände des Ludwig-Jahn-Sportplatzes, der mitten im Schulcampus liegt. Der Platz soll teilweise aufgegeben werden. Ein neuer Sportplatz soll ersatzweise auf dem Gelände des Sportzentrums an der Berliner Allee gebaut werden. Auf einem Teil des heutigen Jahn-Platzes könnte ein Neubau für die Gesamtschule in Holzmodulweise entstehen. Diese Vorschläge hatte die Stadtverwaltung in der Ratssitzung am 21. Januar dieses Jahres selbst gemacht. Sie finden nicht nur bei der CDU, sondern auch bei anderen Parteien Gefallen. Auch bei den Kempener Sportvereinen stieß der Vorschlag bei einer Umfrage unserer Zeitung größtenteils auf Zustimmung. Beinhaltet er doch, dass der bisherige Tennenplatz im Sportpark Berliner Allee in einen Kunstrasenplatz mit Kunststofflaufbahn umgebaut würde. Dies wäre der zweite Kunstrasenplatz auf dem Sportareal. Und den wünscht sich vor allem der SV Thomasstadt Kempen.
Vom Tisch zu sein scheint die von der Verwaltung im Januar als Variante I bezeichnete Lösung, dass die weiterführenden Schulen in ihren angestammten Gebäuden bleiben und nach Bedarf saniert und ergänzt werden. Für mögliche Bauarbeiten sollte dazu auf dem Jahn-Sportplatz ein provisorisches Containerdorf zur Unterbringung von Schulklassen errichtet werden. Die als Variante II bezeichnete Alternative geht von einem Neubau für die Gesamtschule auf einem Teil des Sportplatzes aus. Ein Provisorium mit Containern für die Schulen würde es dann nicht geben.
Die Verwaltung schlägt der Politik eine Machbarkeitsstudie vor. Im Rahmen dieser Studie sollen zunächst beide Varianten genauer untersucht und dazu Kostenschätzungen vorgelegt werden. In den weiteren Prozess sollen Schulen, der Stadtsportverband Kempen und die betroffenen Sportvereine einbezogen werden.
Das Ziel:Wenn die Neubauten für die Gesamtschule – hinter dem Altbau der Martinschule, in die später die Oberstufe der Schule einziehen soll, entsteht zunächst ein neuer Erweiterungsbau in Holzbauweise – fertig und von der Gesamtschule bezogen sind, sollen die Gebäude der beiden Gymnasien schrittweise modernisiert werden. Für die Zeit der Bauarbeiten könnten Klassen in den dann leer stehenden Gebäuden, die die Gesamtschule jetzt belegt, untergebracht werden. Der Prozess der Schulsanierung wird einige Jahre dauern. Festgelegt sind die einzelnen Schritte noch nicht. Innerhalb der Stadtverwaltung gibt es eine interne Arbeitsgruppe, die sich mit dem Projekt „Schulcampus Kempen“beschäftigt.
In seiner Vorlage für den Schulausschuss macht der neue Schuldezernent Bennet Gielen allerdings keinen Hehl daraus, welcheVariante die Stadt bevorzugt. Es ist ein Neubau für die Gesamtschule auf dem Sportplatzgelände. Sie sei „deutlich zu bevorzugen“, so Gielen, der sich bei dem Projekt „Schulcampus Kempen“eng mit dem Technischen Beigeordneten Torsten Schröder und Bürgermeister Volker Rübo abstimmt. Allerdings, so Gielen weiter, müsste die Finanzierbarkeit eines solchen Naubaus genau geprüft werden. Denn angesichts der Corona-Krise ist schon jetzt klar, dass die finanziellen Spielräume deutlich kleiner werden. Davon ist die Stadt Kempen genauso betroffen wie andere Städte oder Gemeinden. „Von daher ist dieVerwaltung davon überzeugt, dass es richtig ist, beide Varianten auf ihre Machbarkeit hin zu untersuchen“, erklärt Gielen.