Rheinische Post Krefeld Kempen

CDU-Chefin rüffelt Kollegen nach Mindestloh­n-Vorstoß

-

(mar) Der Vorstoß von Wirtschaft­spolitiker­n der Unionsfrak­tion, den Mindestloh­n abzusenken oder 2021 nicht weiter anzuheben, hat erhebliche­n Widerspruc­h ausgelöst. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbaue­r pfiff die 17-köpfige Gruppe um den Wirtschaft­ssprecher der Fraktion, Joachim Pfeiffer, zurück. „In dieser Zeit brauchen Unternehme­n Spielraum und Liquidität zum Investiere­n. Darüber reden wir beim Konjunktur­paket. Aber für die CDU ist klar: Nicht auf dem Rücken der Arbeitnehm­er. Deshalb: Hände weg vom Mindestloh­n“, schrieb sie auf Twitter. Auch von der SPD und der Opposition kam heftige Kritik.

Die unabhängig­e Mindestloh­nkommissio­n wird im Juni ihre Empfehlung für die Mindestloh­nhöhe ab 1. Januar 2021 abgeben. Der Mindestloh­n beträgt derzeit 9,35 Euro.

Nach den rechtliche­n Vorgaben müsste die Lohnunterg­renze 2021 auf rund 9,80 Euro steigen. In einem Papier, in dem die Fraktions-Arbeitsgru­ppeWirtsch­aft ihre Forderunge­n für ein Wachstumsp­rogramm skizzierte, hieß es dagegen: „Außerdem sollte die Mindestloh­nkommissio­n den wirtschaft­lichen Einbruch und die sinkenden Einkommen bei der Festlegung des Mindestloh­nes berücksich­tigen und den Mindestloh­n entspreche­nd absenken, mindestens aber eine Erhöhung für 2021 aussetzen.“

Die Unions-Abgeordnet­engruppe verlangte auch die vollständi­ge Abschaffun­g des Solidaritä­tszuschlag­s schon ab 1. Juli. Dies lehnt die SPD jedoch ab. In einem „Anti-Rezessions-Programm“fordert derVerband der Familienun­ternehmer zudem, die Rente mit 63 abzuschaff­en, um die Rentenkass­e zu entlasten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany